Quo Vadis Damen-Floorball

Jedes Jahr das gleiche Spiel und immer wieder gleich schlimm, so könnte man die auch die Überschrift zum Damen-Floorball in Deutschland setzen. Da hat es wenig tröstliches, wenn die neue Präsidentin des deutschen Verbandes, Elke Scholz, das Nichtzustande kommen der Damen-Bundesliga als Chance ausruft, über mehr Nachwuchsarbeit von unten eine breitere Basis und damit mehr Stabilität in den Damen-Spielbetrieb zu bekommen. Scholz deklariert dies als Macherin im Norden seit vielen Jahren, ohne dass man das Entstehen einer derartigen (und sicherlich notwendigen) Breite von unten auch nur erahnen kann. Aber das Eine hat mit dem Anderen nur bedingt etwas zu tun. Leuchttürme und Vorbilder für den Nachwuchs werden sicherlich nicht in den mehr dem Hobbysport zugeneigten Regionalligen hervorgebracht.

Hatte man in den vergangenen beiden Jahren das Gefühl, dass sich hier etwas sehr positiv entwickelt, trat zu Saisonbeginn wieder Ernüchterung bei den Damen-Verantwortlichen ein. Im Osten, der die Damen-Bundesliga hochgehalten hat, verabschiedet sich mit der Spielgemeinschaft Chemnitz/Heidenau das notwendige vierte Team, so dass nunmehr 3 Teams verbleiben. Da der Floorball-Verband entschieden hatte, eine Bundeliga nur dann auszurichten, wenn 4 Teams melden, war schnell ein Haken darunter gesetzt. Gegenwärtig ist man bemüht, einen Spielbetrieb in 3 Staffeln Ost, West und Nord zu etablieren. In der Oststaffel werden neben dem MFBC GRIMMA Dauermeister und Titelverteidiger UHC SPARKASSE WEISSENFELS und die SG BERLIN antreten. Schade ist es, dass die FLOOR FIGHTERS Chemnitz durchaus personell eine Mannschaft hätte stellen können, ggf. verstärkt mit Spielerinnen aus Jena oder Heidenau, sich gegen eine Bundesliga entschieden haben. Auch die SG Harz war ein potentieller Kandidat für einen Damenspielbetrieb im Großfeld. Gegenwärtig gibt es noch keinen Überblick, mit wieviel Team in den anderen Staffeln der Spielbetrieb aufnehmen wird. Einig ist man sich darüber, dass ein Deutscher Meister dann im Rahmen der Playoffs, wie die vergangenen Jahre auch, ermittelt wird.

Neben dem etwas eingeschränkten Großfeldspielbetrieb wird es eine Pokalrunde geben, zu der gegenwärtig 9 Teams gemeldet haben. Auch dies ist ein kleiner Rückschritt in der Quantität zum vergangenen Spieljahr.

Was bedeutet das für die MFBC-Damen?

Diese werden neben dem Großfeldspielbetrieb mit der Zielsetzung Erreichen des Finales und der Pokalendrunde final4 etwas ernsthafter im Kleinfeld spielen. Mit dem gesamten Kader wird das Trainergespann Ralf Kühne und Marcus Linke das Spieljahr in Angriff nehmen. Auch hier ist das Ziel, die Endrunde zur Deutschen Meisterschaft und dort das Finale zu erreichen. Daneben konnte im Rahmen des Spielbetriebes Ost ein Sonderspielrecht in den Großfeldspielbetrieb der U 17 männlich vereinbart werden. Hier werden sich die Wikingerinnen mit dem sächsischen und anhaltinischen Nachwuchs messen. Dauerrivale UHC SPARKASSE WEISSENFELS wird dagegen mit seiner Damenmannschaft in der Regionalliga Ost der Herren ein weiteres Spielrecht wahrnehmen. Es bleibt hier die Frage, welches ist die bessere Variante für mehr Spielzeit auf dem großen Feld. Für Kühne war es wichtig, nicht nur defensiv gut aufgestellt zu sein, sondern auch gegen starke körperlich präsente und schnellere Konkurrenz das Offensivspiel weiter zu verbessern. Deshalb war die Entscheidung einhellig getroffen worden, lieber im Juniorenbereich ein weiteres Spielrecht wahrzunehmen.

Was wird sich in dieser Saison noch ändern?

Es bleibt dabei, dass mit Karriereende von Nationaltorhüterin Claudia Mende ein Torhüterproblem besteht. Allerdings hat sich die Spielerin Mariana Döring bereitgefunden, hier einige Trainingseinheiten im Tor zu absolvieren, um die vakante Stelle als 2. Torhüterin halbwegs ausfüllen zu können. Nummer 1 wird weiterhin Alexandra Nickel bleiben. Darüber hinaus sind die Wikingerinnen guter Dinge, dass vielleicht noch die eine oder andere Spielerin zum Kader dazu stoßen wird. Definitiv scheint Kapitänin Susann Schiller ein Jahr Pause vom Floorballsport zu machen. Neben den Personalien im Team konnten mit Silke Unger und Claudia Mende zwei erfahrene Ex-Nationalspielerinnen für den Trainerstab gewonnen werden. Dazu kommt Ailen Wagner auch eine feste Physiotherapeutin, so dass ein Rundum-Sorglos-Paket dem Damenteam geschnürt werden konnte.

Die Zielstellungen sind klar, es mangelt noch an den Spieltagen, die gegenwärtig mit der Spielbetriebskommission Ost abgestimmt werden. Voraussichtlich werden die MFBC-Damen am 05.10.2014 in der Seume-Sporthalle mit einem Kleinfeldspieltag in die neue Saison starten.

Foto: Johannes Waschke

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