Floorball, Damen, Bundesliga:
Die Saisonvorbereitung startete am Dienstag. Bevor die Wikingerinnen wieder in den Trainingsbetrieb einstiegen, war ein großes Stühlerücken angesagt. Nach 16 Jahren, vier Meistertiteln, drei Pokalsiegen und drei Teilnahmen am Europapokal ist für Headcoach Ralf Kühne Schluss mit der Trainertätigkeit. Mit ihm geht auch sein langjähriger Co-Trainer Marcus Linke von Bord, nach immerhin 9 Jahren und zwei deutschen Titel weniger. Drei Mal waren die Wikingerinnen zudem Mannschaft des Jahres im Landkreis. Eine Ära geht damit zu Ende, die ihren Höhepunkt mit dem Gewinn des Doubles im Jahr 2018 hatte. Beide wechseln nun konsequenterweise ganz auf die Seite der sogenannten Funktionäre, begleiten damit ihre Mädels weiter durch die neue Saison. Auch im Team kommt es zu einem Stühlerücken, da gleich sechs Spielerinnen um die langjährige Kapitänin Sabine Wagner in den Ruhestand gehen. Man wird sie aber weiter auf dem Feld sehen, denn die Alten werden ein Spaßteam aufbauen, welches sich sogar die Teilnahme am Floorball Deutschland Pokal als Ziel gesetzt haben.
Und nun . . . .? Mit Erik Schuschwary übernimmt ein frisch gebackener deutscher Meister das Ruder bei den MFBC-Damen. Der Kapitän der Herrenmannschaft des MFBC wird sich dieser anspruchsvollen Aufgabe widmen. Bei Erzrivalen aus Weißenfels eine gängige Variante, dass die meist finnischen Gastspieler auch die Damenmannschaft trainieren und coachen. Schuschwary wird dabei auf seine Freundin Lisabeth Klaus treffen, die seit zwei Jahren die Stöcke beim MFBC schwingt. Der neue Coach stammt aus Dresden und stieg mit den Igels Dresden 2010 in die 1. FBL Herren auf. Über die Stationen Usti Nad Labem und Floor Fighters Chemnitz kam er 2017 zum MFBC, mit welchem er in dieser Saison etwas überraschend den Titel holte. Auch in der Nationalmannschaft ist er ein fester Bestandteil. Floorballkompetenz pur. Kühne ist überzeugt, dass er mit Schuschwary den richtigen Mann für den Neuaufbau des Teams gefunden hat. Den Trainerstab vervollständigen die bisherige Co-Trainerin Alexandra Nickel und Nationalspielerin Anne-Marie Mietz, die aber weiterhin als Unterschiedsspielerin auf dem Parkett aktiv sein wird.
Ein erneuter Schnitt im Team ist wegen des Weggangs von sechs Spielerinnen unabdingbar. Junge Spielerinnen müssen Verantwortung übernehmen, Nachwuchstalente aus dem von Ulrike Czerny geführten Team integriert werden, neue Spielerinnen sollen hinzukommen. Eine interessante und anspruchsvolle Aufgabe liegt vor dem Trainerstab. Für Kühne ist es wichtig, dass mit einem neuen Herangehen, mit anderen taktischen Vorgaben und einem neuen Gesicht an der Bank dieser Umbruch auch manifestiert wird. Die Ziele werden etwas heruntergeschraubt. Abwarten, wie das Team mit dieser Situation umgeht, damit klarkommt. Aber in die Playoff-Phase zu kommen, dürfte trotzdem als Ziel gesetzt sein. Mit etwas Losglück gelingt auch wieder der Sprung in die Pokalendrunde Final4 im März 2020 in Berlin. Schuschwary, der als Physiotherapeut beim Sponsor Medi Plus tätig ist, muss sich gut organisieren, damit er seine vielen Aufgaben im kommenden Jahr bewältigt. Kühne und Linke werden ihm die organisatorischen Aufgaben rund um den MFBC Grimma abnehmen. Eine Aufgabe wird in der gezielten Verstärkung der Mannschaft bestehen. Mit Tiffany Küttner und Annika Röder kommen schon zwei Spielerinnen vom Endspielgegner beim Final4, dem USV TU Dresden, zum MFBC. Mit weiteren Spielerinnen ist man im Gespräch. Damit kann sie beginnen, die ungeliebte Saisonvorbereitung.
Und am Wochenende 14./15.09.2019 beginnt sie dann , die neue Saison mit einem Auswärtsspiel gegen die Red Devils Wernigerode.