Nachdem die U13 letzte Woche mit meinem Sieg und einer Niederlage Heim gekommen ist, wollte die U17 es noch ein wenig besser machen und beide Spiele in Berlin für sich entscheiden.
Gestartet wurde gegen die SG Harz. Die Spiele gegen dieses Team waren in der Vergangenheit immer sehr eng ausgegangen (Unentschieden oder knapper Sieg für eines der Teams). Und genauso sollte es auch dieses Mal sein.
Da man zwei Spiele nacheinander zu absolvieren hatte, setzten die Coaches Czerny/Stötzner auf den Einsatz von drei Blöcken, wobei Kapitänin Anna Brauckmann die beiden „Küken“ Lucy Sandner und Luisa Heuschkel zu leiten hatte.
Nachdem die U13 in Quedlinburg den Start verschlafen hatte, sollte dies in Berlin den älteren Mädels nicht auch widerfahren. Dies gelang zumindest ergebnistechnisch auf jeden Fall – nach 4,5 Minuten ging man durch Charlotte Rüssel auf Pass von der genesenen U13-Kapitänin Marlen Kretzschmar in Führung, ließ sich diese jedoch durch zwei vermeidbare Tore wieder nehmen, ehe die (nach ihrer beidseitigen Fuß-OP) langsam wieder auf ihrem alten Level spielenden Elena Böttrich vor der Halbzeit noch den Ausgleich erzielen konnte.
Bereits in der ersten Hälfte ließ man viele gute Chancen durch mangelnde Zielgenauigkeit liegen, was sich auch im zweiten Abschnitt nicht besserte.
Nach neun gespielten Minuten hatte Anna Brauckmann den Führungstreffer auf der Kelle, scheiterte beim ausgesprochenen Penalty jedoch an der gegnerischen Torhüterin – welche jedoch zugegebenermaßen nicht viel machen musste, um das Tor zu verhindern. In der anschließenden Überzahlsituation gelang dann glücklicherweise doch noch die Führung durch Charlotte Rüssel. Nachdem man den 3:3-Ausgleich kassierte, entschlossen sich die Coaches (zu spät?) die beiden jungen Spielerinnen aus dem Spiel zu nehmen und auf zwei Blöcke umzustellen. Der Druck erhöhte sich gleich, jedoch konnte nichts Zählbares daraus gewonnen werden – im Gegenteil man ließ sich noch ein Tor einschenken und verlor das Spiel somit (unnötig) mit 4:3. Der größere Spielanteil lag wieder einmal bei den Leipzigerinnen, aber aufgrund der schwachen Abschlüsse und der inkonsequenten Verteidigung ließ man drei wichtige Punkte liegen.
Nach einer 20-minütigen Pause wollte man es besser machen und mit wenigstens einem Sieg gegen die Gastgeberinnen nach Hause fahren. Dabei stellte man die Blöcke leicht um und stellte Kapitänin Brauckmann Marlen Kretzschmar zur Seite und schickte Luisa Heuschkel – welche an diesem Tag nicht annähernd an ihre starke Leistung in der vergangenen Woche anknüpfen konnte – zu Charlotte Rüssel und die durch familiären bzw. bekanntschaftlichen Fanblock lautstark unterstützte Annalena Daum.
Sicher mit etwas Wut im Bauch markierte Anna Brauckmann bereits nach acht Sekunden den Weg und man ging damit mit 1:0 in Führung. Doch dies erwies sich zunächst als fataler „Fehler“, denn Arroganz und Überheblichkeit spielten die nächsten Minuten eindeutig mehr mit als kontrollierte und konzentrierte Überlegenheit. Sieben Minuten nach der Führung konnte Emily Berger einnetzen, ehe nur wenige Sekunden später Berlin den 2:1-Anschlusstreffer erzielen konnte. Durch Tore von Elena Böttrich sowie Anna Brauckmann ging man mit einem 4:1 in die Halbzeitpause.
Die da erfolgte Ansprache, man solle nicht so überheblich und mit Leichtigkeit spielen, sondern aggressiv und konzentriert sein, zeigte – nachdem man einen weiteren Gegentreffer hinnehmen musste – Wirkung und man konnte sich durch zwei weitere Tore von Anna Brauckmann sowie jeweils einem Treffer von Lucy Sandner sowie Marlen Kretzschmar auf 8:2 absetzen. Erneut durch ein lasches Abwehrverhalten sowie eine Unkonzentriertheit der bis dahin gut haltenden Julia Bran konnte Berlin das 8:3 erzielen. Eine starke Defensivsituation hatte auch Wiebke Richter, welche die alleine auf die Leipziger Torhüterin laufende Berlinerin im Vollsprint von hinten kommend überholte und sauber den Ball aus der Kelle fischte – vorbildliche Aktion.
Eine Minute vor Schluss entschieden sich die Coaches eine taktische Variante, die eigentlich bei anderen Spielständen zu Tragen kommt, zu üben und nahmen den Goalie raus und ersetzten diese durch eine vierte Spielerin. Doch damit rechneten die Mädels überhaupt nicht und waren sichtlich überfordert, sodass Berlin noch ein Empty-Net-Goal zum Endstand von 8:4 erzielen konnten. Auch in diesem Spiel ließ man wieder zu viele Chancen liegen – klar war auch ein wenig Latten-/Pfostenpech dabei – aber, wie im ersten Spiel gesehen, verliert man dadurch enge Spiele. Bleibt zu hoffen, dass das Zielwasser beim nächsten Spieltag wieder mehr in den Trinkflaschen vorhanden ist, um sich wenigstens den zweiten Platz hinter Weißenfels wieder zu ergattern.
Julia Bran (T) (0 Tore/0 Vorlagen); Anna Brauckmann (4/2); Annalena Daum (0/0); Emily Berger (1/1); Marlen Kretzschmar (1/1); Lucy Sandner (1/1); Luisa Heuschkel (0/0); Wiebke Richter (0/0); Charlotte Rüssel (2/0); Elena Böttrich (2/0)
uc