Engagierte Leistung reicht nur zu einem Punkt

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Die Spannung vor dem Anpfiff

Floorball, Europapokal, Damen:
FK Kekava – MFBC Grimma 5:4 n.P. (0:2, 2:1, 2:1)

Über die Besetzungssorgen der MFBC-Damen wurde schon im Vorfeld der Lettlandreise berichtet. Das zusätzlich der halbe Kader verschnupft aus dem Flieger in Riga stieg, bereitete Headcoach Ralf Kühne noch etwas mehr Kopfzerbrechen. Aber letztendlich meldete sich keiner vor den ersten Match gegen den lettischen Vizemeister FK Kekava mit „krank“ ab.

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Die „alten“ Hasen der 1. Reihe

Vor offiziellen 126 Zuschauern boten beide Teams ein rassiges und schnelles Spiel, mit reichlichen Torchancen gewürzt. Zu Beginn drückte das Heimteam und versuchte mit Pässe in den Torraum oder Schüsse zentral von der Mittelinie Torfrau Alexandra Nickel in Probleme zu bringen.  Grimma stand wie erwartet tief in der eigenen Hälfte und setzte auf das Mittel „Konter“. Einer dieser Konter führte über Susanne Straßburger und Daniela Kolbe zum 1:0 (16.). Straßburger spielte ein um ´s andere Mal ihre Schnelligkeit aus und legte im Vorwärtsgang auf Kolbe ab. Das Trainerduo Kühne und Marcus Linke hatte auf diese  Variante und die erste Linie gesetzt.

Gespannt durfte man auf die Leistung der zweiten Linie sein. Nach dem Motto „Jugend forscht“ gingen mit Sarah Hecht in der Verteidigung und dem Offensivtrio Vanessa Weikum, Charlotte Rüssel und Anna Brauckmann gleich vier U-19 Nationalspielerinnen ins Match. Angeführt wurde diese Nachwuchsreihe von Vizekapitänin Stefanie Reinhardt, der es lange Zeit gelang diese Linie auch zusammen zu halten. Kurz vor Ende des ersten Drittels setzten Rüssel und Brauckmann hinter dem lettischen Tor nach und erzwangen somit eine Einschusschance die Rüssel im Nachsetzen zum zweiten Tor  vollendete (20.).

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Vanessa Weikum als Center der „Jungen Wilden“

Kapitänin Sonja Dietel, die trotz Verletzung das Team auf das Parkett führte und von der Bank aus auf die Mädels Einfluss nahm, war zufrieden mit dem Lauf der Dinge. Trotzdem musste nachjustiert werden. Es ging manchmal etwas hektisch zu, gerade wenn man selbst in Ballbesitz gelang. Auch etwas mehr Ruhe und Gelassenheit war angezeigt, da es galt auch Offensiv Stärke zu zeigen.  Bereits in der 4. Minute musste Grimma wegen eines unnötigen Wechselfehlers eine Zweiminutenstrafe hinnehmen. Letztendlich überstanden die Wikingerinnen vier Zweitminutenstrafen ohne Gegentor.  Dass elf Sekunden nach Anpfiff des Mitteldrittels bereits der Anschlusstreffer der Lettinnen gelang, war der fehlenden Konzentration mit Wiederanpfiff zuzuschreiben.  Grimma gelang die Antwort erneut über Straßburger, die den Ball hinter dem lettischen Tor erkämpfte und auf die im Slot freistehende Lisa Glaß ablegte (23.). Der erneute Anschluss von Kekava war etwas glücklich aber nicht unverdient (24.). Ein Ball entwischte Weikum und Reinhardt war auch zu langsam, so dass die lettische Stürmerin den Ball ins Tor anlupfen konnte.  Zum Pausentee gab es viele gute Worte und taktische Anweisungen, was es besser zu machen galt. Zwischenzeitlich hatte man in der zweiten Linie Brauckmann gegen Dominica Kostelova ersetzt. Brauckmann war viel gerannt und brauchte diese Pause. Aber mit einem Doppelschlag innerhalb von anderthalb Minuten drehte Kekava das Spiel (42. und 43.).

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Susanne Straßburger wurde Spielerin des Matches!

Erneut agierte Grimma nach der Pause zu verschlafen und beide Male war Kostelova mit im Getümmel. Beim Ausgleich ließ sie ihre Gegenspielerin laufen, so dass diese einen Schuss ins Dreiangel setzten konnte. Beim Führungstreffer von FK  verlor sie einen Zweikampf und den Ball an der Bande. Der Pass in den Torraum wurde im zweiten Nachsetzen im Grimmaer Tor untergebracht. Kühne  brachte erneut Brauckmann für die diesmal etwas unglücklich agierende Tschechin. Als Glaß wegen Stockschlagen eine der vier Zweiminutenstrafen absitzen musste, hätte das Match endgültig kippen können. Aber in Unterzahl verteidigte der MFBC klug und mit viel Biss. Deshalb kann man den Ausgleich durch Weikum in der 53. Minute als verdient bezeichnen. Auf halbrechter Position nahm sich Weikum ein Herz und schmetterte die Kuller ins Tor. Danach hatten beide Teams Chancen für den Sieg. In der 56. Minute nahm Kühne seine Auszeit und stellte auf „rollende Welle“ um. Die acht Top’s an diesem Dienstag spielten und zwar auf Sieg. Dass mit Rüssel und Weikum zwei junge Spielerinnen darunter waren, spricht für sich und ein gelungenes Experiment. Der Tatendrang wurde am Ende von einer vierten Zweiminutenstrafe wegen Blockens durch Reinhardt 45 Sekunden vor Spielende beendet.  Mit Geschick gelang Kekava nichts mehr und es ging ohne Verlängerung direkt ins Penaltyschießen. Erst nach den Gruppenspielen wird wieder eine zehnminütige Overtime gespielt. Im Penaltyschießen hatten Grimma schon im Vorbereitungsturnier in Dresden im Halbfinale kein Glück. So auch in Cesis. Es gelang kein Treffer und somit gingen zumindest zwei Punkte an FK Kekava und nur einer nach Grimma.

Nun wartet nach einem Ruhetag am Donnerstag der russische Meister Nauka MP auf die Muldestädterinnen. Bis dahin werden Kühne, Linke und Dietel noch etwas zu tüfteln haben, wie man die kleinen Dinge abstellen kann, die eine tatsächliche Überraschung verhindert haben. Und das Kühne etwas frustriert am Ende mit ins Quartier gefahren ist, adelt die Leistung seiner Mädels. Er hätte zu gern bereits drei Punkte abgestaubt, um trotz der Besetzungssorge nach dem Halbfinale zu greifen. Denn in der Prognose war zwar mal das Erreichen des Halbfinales anvisiert gewesen. Das aber mit Spielerinnen wie Dietel, Anne-Marie Mietz, Sabine Wagner und Sophie Kühne.  Dass er jetzt wegen des Unentschiedens angefressen war, sollte allen Mut machen. Denn die Chancen für den Freitag und einem Halbfinalspiel sind weiter intakt.

rk

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