Facettenreicher Heimsieg

Mit einem 9:4 (4:2,1:2,4:0) Heimerfolg hat unser Team am späten Samstag Nachmittag die Floor Fighters ohne Punkte auf die Heimreise ins nahe Chemnitz geschickt, und wir können nunmehr verkünden: Ja, wir befinden uns in einem Aufwärtstrend.

Dabei war die Partie gespickt mit vielen interessanten Details, deren ausführliche Wiedergabe einen Spieltagsbericht in Buchform erfordern würde. Wir versuchen daher diesmal ein wenig zu straffen:

Spielen oder nicht spielen? – Das war zunächst die Frage.

Unbenannt
Beispielbild eines IFF-zertifizierten Floorball-Helms

Eine kurios anmutendes Helmdrama ließ die Partie zunächst kurz davor stehen, gar nicht erst angepfiffen zu werden. Die Referees Lachnit/Luther bemängelten das Fehlen einer wohl vorgeschriebenen Kennzeichnung an den Helmen der Chemnitzer Goalies. Nach entsprechender Diskussion entschloss man sich auf Leipziger Seite, Markus Rosenthal einen regelgerechten Helm zur Verfügung zu stellen. Es durfte also gespielt werden.

Unser Kader

Es fehlten zum Beispiel Flemmig, Harnisch, Kretschmar…., was erneute Umstellungen in den Linien nach sich zog. Dabei wurde der laufstarke Christian Faber in die Defense beordert (eine gute Entscheidung, wie wir fanden), und Christoph Weidemann zum Kapitän geweiht. Zu Spielbeginn stellte sich das alles dann wie folgt dar:

Patrick Schmidt im Tor

Linie 1: Weidemann, Faber, Hruby Kanta, Dietel

Linie 2: Patzold, Novotny, Talikka, Koivistoinen, Ronkanen

In Reserve: Lubentsov, Mühle, Ecke, Schreiber, Naumann, Gühlke, Böthgen

Machs gut Chrischi

Auch das Heimpublikum gedachte vor Spielbeginn mit beiden Teams in einer Schweigeminu
te unserem viel zu früh von uns gegangenem Christian Büker.

Drittel 1

…mit Feuerwehrstart (ähnlich Berlin). Hruby an den Innenpfosten des Chemnitzer KaIMG_0141_dppstens, im Gegenzug der Rückstand durch Kirjavainen. 52 Sekunden waren gespielt. Uns wars (ähnlich Berlin) egal. Koivistoinen, Talikka, Hruby und nochmal Talikka drehten das Ding. 4:1 nach 7:31min. Unsere sich selbst aufstellende, und somit wenig abgestimmte Reserve im Kurzeinsatz, ein Sascha Franz-Geschoss prallt von der Bande hinter dem Tor zurück, Manninen steht allein auf weiter Flur, nur noch 4:2 (11:21min). In Berlin passierte nach 11:28 Minuten im ersten Drittel nichts mehr Zählbares, und wir zwinkern einmal…

Drittel 2

Ähnlich Berlin gehörte Drittel 2 vermehrt dem Gegner. Wie zum Ende des ersten Drittels war es eher ein Clinch um jeden Ball, ein körperbetonter Fight, den wir zwar annehmen, worunter jedoch auch unsere Zielstrebigkeit leidet. So gehörte zwar der erste Treffer (ähnlich Berlin) durch Talikka uns, 5:2 (24:37min), doch ein Chemnitzer Doppelschlag durch Rosenthal und Manninen in der 28.Spielminute machte das Ding wieder offen und spannend. Stichwort Rosenthal: Hier ein Ellenbogen gegen Patzold im weggehen (ein Schiri zwei Meter daneben), da eine Fehde mit Hruby, und plötzlich ein aus dem Bandengewühl heraus einbeinig zur Bank springender Marvin. Pferdekuss nennt man es wohl landläufig. Lachnit und Luther war alles egal, und mit Spielende waren beide Teams straffrei in den Olymp der Floorball-Musterknaben emporgehoben. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an beide Teams, und keine weiteren Vorkommnisse in Drittel 2.

Pausenepisode

Begegnung mit Felix Friedrich an der frischen Luft. Der Fachmann äußerte Sorge mit Blick auf Drittel 3, der interessierte Laie in Person des Berichte-Schreibers sah dem letzten Durchgang hingegen gelassen entgegen. Letzterer war schließlich in Berlin

Drittel 3

Und ähnlich Berlin präsentierte sich unser Team auch am Samstag im entscheidenden Durchgang willig und nervenstark. Stanislav Kanta betätigte sich dabei als Löser des zähen Floorball-Gewürge-Knotens, 6:4. Dafür brauchte es allerdings zunächst weitere geschlagene 12 Spielminuten. 18 weitere Sekunden brauchte es dann aber nur bis zu Ronkanens 7:4, und der Vorentscheidung im Spiel (52:38min). Chemnitz hatte nichts mehr zuzusetzen, und wir schraubten das Ergebnis durch Koivistoinen und Dietel noch auf 9:4.

Sonstige Einlassungen

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Mal wieder ein Galaauftritt von Lukas Hruby

Nach 8 Toren in Berlin nun 9 Tore gegen Chemnitz, ohne das es dafür Überzahlsituationen benötigte. Das finden wir dufte! Nur 4 Gegentore passt auch. Warum wir aktuell keine Mitteldrittel können, muss eruiert werden. Hier und da gab es ein paar defensive Aussetzer, wobei Novotny insgesamt nicht ganz fit wirkte. Er sollte seinem Problem-Knie nun erst mal die erforderliche Ruhe gönnen. Christian Faber entpuppte sich mit seiner Lauffreude als eine echte Alternative in der Defense. Das Spiel des Lukas Hruby war insgesamt einmal mehr eine Augenweide. Eine Klasse für sich! Das offensive Potential der Reihe um Hruby ist jedoch noch längst nicht ausgereizt, traten doch vor dem gegnerischen Kasten einige Abstimmungsprobleme beim letzten Pass zutage. Der Laie glaubt nicht nur in diesem Zusammenhang die fehlende Spritzigkeit einiger Akteure ausgemacht zu haben. Hier einen Schritt zu spät, da den letzten Schritt nicht gemacht. Eine Folge auch (ähnlich Berlin): (Gefühlt?) zu viele Abschlussmöglichkeiten für den Gegner. Fehlendem Zielwasser und einem soliden Schmidt sei Dank ohne Folgen, wobei Patrick einige Bälle auch mal wieder einfach nur FESThalten könnte. Mit einer Entspannung der Personalsituation nach Ferienende sollte nun auch wieder eine stabile dritte Reihe zu ihren Einsatzzeiten kommen. Jetzt brauchten wir die Erfolge in Berlin und gegen Chemnitz wie die Luft zum atmen, und wir haben die Erfolge. Damit war die Trainerentscheidung hin zu einer 2-Reihen-Strategie in beiden Partien ohne Zweifel die zunächst Richtige.

Lustige Anekdote am Rande Teil 1

Diskussionen auch vor dem letzten Drittel. Markus Rosenthal glaubte im Torraum, der für die letzten 20 Spielminuten seine Heimstatt sein sollte, zu viele klebrige Restsubstanzen einer anderen Sportart ausgemacht zu haben. Also Seitenwechsel nach 10 Spielminuten. Die 4 Gegentreffer empfing Rosenthal dann auf der vermeintlich guten Seite.

Lustige Anekdote am Rande Teil 2

Kapitän Christoph Weidemann verabschiedete in den obligatorischen Schlussworten seinen Vis-à-Vis Sascha Franz mit einem Hinweis auf unseren Ausrüster floorballplayer.net, wo es auch für die Chemnitzer Goalies gescheite Helme gibt. Köstlich!

Unsere Situation

Nach den in dieser Form zu erwartenden Sonntagsergebnissen sind wir mit Platz 7 noch nicht über dem Strich. Dafür rückte alles weiter zusammen:

Tabelle
Der 3-Punkte-Abzug für Chemnitz ist noch nicht „eingepreist“

Jetzt wartet am kommenden Samstag um 18:30Uhr Halle im heimischen Biberbau auf unsere Jungs, bevor in drei Wochen Hamburg nach Leipzig kommt. Hier muss zwangsläufig die Siegesserie auf 5 Spiele ausgebaut werden, denn danach bespielen wir Weißenfels. Diese marodieren aktuell weiter nach Belieben durch die Liga, und ließen im vermeintlichen Spitzenspiel auch den Zweiten Lilienthal ergebnistechnisch beim 16:5 eher wie einen Playdown-Kandidaten die Heimreise antreten. Hier gilt es wohl zunächst abzuwarten, bis der UHC irgendwann von selbst vor lauter Kraft platzt.

Aber das muss uns erst mal nicht weiter kümmern. Wir richten den Focus auf Halle und sagen: Weiter geht’s!

cs

Fotos: Johannes Waschke

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