Am vergangenen Samstag stand für die Mannen um Kapitän Schuschwary das zweite Playoff-Halbfinale gegen die Red Devils Wernigerode an. Das erste Spiel der Serie konnte der MFBC souverän mit 8:2 in Wernigerode gewinnen und man brauchte somit nur noch einen Sieg um ins Meisterschaftsfinale einzuziehen, wo dann entweder Weißenfels oder Lilienthal auf die Leipziger warten würde. Die Leipziger konnten auf die gesamte Mannschaftstärke zurückgreifen, jediglich Paul Kretschmar viel erneut aus. Die Devils mussten ihrerseits den schmerzlichen Ausfall von Nationalspieler Ramon Ibold verkraften.
Das Spiel begann wie so oft in Do-or-Die Spielen mit dem Abtasten des Gegners. Knapp sechs Minuten waren gespielt als Pousi zur 1:0 Führung einschob und den Torreigen eröffnete. Postwendend antworteten aber die Gäste in Persona von Topscorer Granlund zum 1:1 Ausgleich. Eine fahrige Defensivleistung waren am frühen Gegentreffer Schuld. Im Anschluss folgt ein Spiel mit enormer Körperlichkeit und zwei Strafen gegen Wernigerode. Die erste dieser beiden Strafen blieb, in einem zum weiten Teilen ungefährlichen Überzahlspiel, ungenutzt jedoch konnte die zweite Strafe durch einen Strafstoß bereits nach zwei Sekunden durch Pousi genutz werden. Die Vorlage lieferte Nationalspieler Hoppe zur erneuten Führung.
Aus der Pause kommend, fand Leipzig schneller ins Spiel und konnte nach nicht einmal zwei Minuten in Persona von Bothe auf 3:1 erhöhen. In der Folge schwächelte die Leipziger Hintermannschaft vor allem bei den Zweikämpfen und der Zuordnung was wiederum die Devils aus Wernigerode eiskalt ausnutzten und sich in dieser Phase äußerst effektiv zeigten. U-19 Nationalspieler Menningke eröffnete mit dem Anschlusstreffer zum 3:2 das Toreschießen. Isoksela, Granlund, Trützschler und Mildner drehten im Anschluss innerhalb von dreieinhalb Minuten den Spielstand zu Gunsten der Gäste vollkommen auf den Kopf. Leipzig war zu diesem vollkommen gelähmt und verunsichert und rettete sich mit dem drei Tore Rückstand in die Pause.
Das Trainergespann Persson/Uosukainen sowie Kapitän Schuschwary fanden anscheinend in der Drittelpause die richtigen Worte, denn die Leipziger Mannschaft war nach der Pause nicht widerzuerkennen. Die Unsicherheit war abgelegt, stattdessen herrschte Euphorie und der unbedingte Wille das Spiel noch zu gewinnen und die Serie an diesem Tag zu zumachen. Die Aufholjagd eröffnete, Man of the match, Bothe in der vierten Minute des letzte Drittels mit dem 4:6 Anschlusstreffer. Patzold und erneut Bothe, mit seinem dritten Treffer an diesem Abend, besorgten innerhalb von drei Minuten der ersehnten Ausgleich. Das Momentum war aber nun eindeutig auf Seiten der Leipziger. Jeder Save, jeder Block, jeder Torabschluss wurde frenetisch von Zuschauern und Mannschaft bejubelt. Wernigerode wurde in dieser Phase des Spiels nur unsicher und so war es folgerichtig auch ein Steal vom Leipziger Topscorer Pousi der die 7:6 Führung besiegelte. Wernigerode nahm gegen Ende des Spiels natürlich noch den Torhüter raus und bäumte sich gegen die drohende Niederlage auf, Leipzig verteidigte in dieser Phase aber mit allem was sie hatten. Zwei Tore in das verwaiste Tor der Devils machten den 9:6 Sieg perfekt.
Ronkanen und Kanta waren hier für die Leipziger erfolgreich. Die letzten Sekunden des Spiels gingen in den Gesängen und jubelnden Sprechchören unter „Finale. Oho. Finale. Oho.“! Nach fünf langen Jahren hat es der MFBC endlich wieder in das Finale um die deutsche Meisterschaft geschafft. Dort wartet der frisch gebackene Pokalsieger aus Lilienthal auf die Löwen, die vor ihrem Austritt aus der Bundesliga nun endlich auch diesen Titel gewinnen wollen. Es werden intensive und vom Tempo geprägte Spiele. Das erste Finalspiel steigt am kommenden Samstag in Lilienthal bevor eine Woche später das zweite und eventuell dritte Finalspiel in der Leipziger Brüderhölle diese Saison mit einem weiteren großen Highlight nach dem Final4 in Leipzig beendet. Seid dabei wenn die Mannschaft um Hoppe, Schuschwary und Rosenthal Floorballgeschichte schreiben will.