Glücklicher Sieg im Sachsenderby

Floorball, 1. Damen-Bundesliga:  SG Chemnitz/Heidenau vs. MFBC Grimma (0:1, 0:0, 0:0, 0:1)

Das Grimmaer Orakel hatte es bereits in der letzten Pressemeldung vorausgeahnt: „. . . Die Wikingerinnen reisen zu den zu überraschenden Leistung neigenden Team der SG Chemnitz/Heidenau, welches in dieser Saison bisher wenig zu überzeugen wussten.  Das so etwas nichts heißt, musste die MFBC-Damen in der Vergangenheit immer mal wieder zur Kenntnis nehmen. Im Meisterschaftsjahr 2010 verlor man das letzte Vorrundenspiel in Heidenau, um dadurch aufgerüttelt zur Meisterschaft zu stürmen. . .“ Die nüchternen Tatsachen des Wochenendes heißen 3  Punkte und 2014 weiterhin ohne Gegentor. Weißenfels und Grimma marschieren Schulter an Schulter punktgleich weiter. Aber durch ein deutliches 19:3 der Cat’s gegen die SG Berlin ist Grimma nur noch Tabellenzweiter. Die bessere Tordifferenz lässt grüßen. Fakt ist allerdings auch, dass sich der MFBC Grimma im Sachsenderby gegen die SG Chemnitz/Heidenau sehr schwer getan hat. Das Spiel ist dabei schnell erzählt. Die Heimmannschaft lief mit 3 Linien auf, die auch sehr offensiv eingestellt waren. Über das gesamte Spiel war deshalb auch ein hohes Tempo zu verzeichnen, wobei die Wikingerinnen das eine oder andere mal vergaßen, ihre taktischen und technischen Fähigkeiten in die Waagschale zu werfen, um auch das Spiel etwas zu beruhigen und dadurch selbst geordneter zu spielen. Das erste Drittel war dabei das bisher schlechteste in dieser Saison. Zu wenig Bewegung, zu wenig Engagement, zu wenig von allem. Dass man dies nach dem völlig verschlafenen ersten Drittel bei der Heimniederlage gegen UHC Sparkasse Weißenfels noch schlechter machen kann, spricht nicht gerade für die Grimmaerinnen. Auch in den beiden anderen Dritteln war zwar eine spielerische Überlegenheit und höherer Ballbesitz auf Grimmaer Seite festzustellen, jedoch waren die Abschlüsse zu ungenau und eine Kathleen Schmelzer im Tor der SG nicht zu überwinden. Beide Torfrauen – auf Grimmaer Seite Alexandra Nickel – wussten zu überzeugen. Aber auch die anderen Spielerinnen des sächsischen Rivalen steigerten sich. Eine herausragende Leistung aus dem Nichts. Dies war am Sonntag so ein Spiel, in dem beide Mannschaften auf Augenhöhe agierten. Wahrscheinlich waren die Grimmaerinnen davon doch zu überrascht, so dass anstatt einer Leistungssteigerung im Spiel eher Nervosität aufkam. Nervosität ist in solchen Spielen dann ein schlechter Begleiter. Auch gab es da keinen Leistungsunterschied zwischen den beiden für Grimma agierenden Linien. Gerade die topbesetzte
zweite Linie war nicht in der Lage, ihr Spiel aufzuziehen und die notwendigen beruhigenden Akzente zu setzen. Dazu war auch die sonst sehr auf Torabschluss geeichte Stefanie Reinhardt zögerlich, die mehrere gute Möglichkeiten zum Abschluss einfach zu Gunsten eines Passes verstreichen ließ. So kann man ein Spiel nicht klar und souverän gestalten. Dass es letztendlich noch zu einem Sieg reichte, lag daran, dass man kämpferisch und läuferisch gegenhielt. 54 Sekunden vor Schluss konnte Sabine Wagner einen Pass von Charlotte Rüssel erlaufen und schlicht, einfach und flach gegen die gute Schmelzer einnetzen. Ob des höheren Ballbesitzes und des leichten Vorteils bei den Chancen letztendlich doch ein verdienter Grimmaer  Erfolg.
Dazu ein Ergebnis, welches in die Historie des Floorball eingeht. Ein 1:0 ist eine wahrliche Seltenheit. Co-Trainer Marcus Linke fiel letztendlich ein Stein vom Herzen, dass er seinen abwesenden  „Chef“ Ralf Kühne per TelefoDSC_9716.1n danach über einen erfolgreichen Ausflug in die Nähe der sächsischen Landeshauptstadt berichten konnte. Allerdings vergaß er nicht zu erwähnen, dass er weiterhin in Heidenau als Ungeschlagener die Heimreise antreten konnte. Es bleibt jedenfalls für den Grimmaer Trainerstab einiges zu tun. Insbesondere muss mit den beiden Nationalspielerinnen Lisa Glaß und Anne-Marie Mietz gesprochen werden, die sich zum Teil taktisch wenig diszipliniert zeigten. Gerade Glaß wieder zu einer coolen und lässigen Spielweise zuneigt, die das eine oder andere Mal die Verunsicherung in der eigenen Linie vergrößerte. Anstatt mit gutem Beispiel voranzugehen, waren beide am Sonntag eher „Problemfälle auf hohen Niveau“. Dies muss sich in den nächsten Wochen ändern. Mit diesem knappen Sieg bleibt Grimma punktgleich mit an der Tabellenspitze, musste aber Platz 1 an den Dauerrivalen von der Saale abgeben. Die nächsten Aufgaben warten bereits. In 2 Wochen muss man nach Berlin, bevor am 23. Februar das Spiel um Platz 1 in der Muldentalhalle Grimma gegen den UHC Sparkasse Weißenfels steigt. Eine Woche darauf reisen mit Weißenfels, Grimma und Berlin gleich drei Ostvertreter auf die Insel Föhr, um sich dann mit den Piranhas aus Hamburg einen Kampf um den Deutschen Pokal zu liefern.

MFBC: Alexandra Nickel (T), Susanne Straßburger, Charlotte Rüssel (0/1/0), Susann Schiller (K), Lisa Glaß, Stefanie Reinhardt, Romy Manteufel, Lena-Marie Lübker, Sonja Dietel, Vanessa Weikum, Sabine Wagner (1/0/0), Sarah Hecht (0/0/2min), Daniela Kolbe, Anne-Marie Mietz (0/0/2min)

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