Leipzig sollte man nie aufgeben – 1:0 Serienführung

Wir schreiben den vergangenen Samstag 18:29 Uhr, Rosenthal pariert den fünften und entscheidenden Penalty von Bröker. Pousi rückt an den Mittelpunkt und läuft an, Vorhand Rückhand Vorhand…oben links…TOR! Danach bricht ein tosender Jubel im Leipziger Lager aus. 1:0 in der Finalserie gegen den TV Lilienthal. Ein bereits totgeglaubtes Spiel wurde noch einmal gedreht, in die Verlängerung gebracht und im Penaltyschießen gewonnen. Aber zurück auf Anfang, was war passiert.

Leipzig war mit allen zur verfügstehenden Spielern in den hohen Norden aufgebrochen, lediglich Blochwitz und der langzeitverletzte Kretzschmar fehlten dem Trainergespann Persson/Uosukainen. Das erste Drittel startete wie man es erwartet hatte aber unbedingt verhindern wollte. Das 1:0 durch Bröker konnte noch postwendend revidiert werden durch Hoppe nach Vorlage von Schuschwary. Doch danach zeigten sich die Lilenthaler vor allem im Konterspiel äußerst effektiv. Dreimal J. Bröker und einmal sein Bruder N. Bröker schraubten das Torkonto binnen sieben Minuten auf fünf hoch. Leipzig konnte nur durch einen verwandelten Penalty durch Bothe dran bleiben.

In der Pausenansprache wurde vor allem nochmal auf die Basics verwiesen und was man sich für dieses Spiel vorgenommen hatte.
Leipzig stand nun defensiv besser und ließ zu Beginn des zweiten Drittels wenige Chancen von Seiten der Lilienthaler zu. Strafe gegen Lilienthal, Überzahl Leipzig, Bothe auf Schuschwary…Tor. Anschluss wieder hergestellt Doch in den folgenden Minuten konnten die Mannen aus Leipzig kein Profit aus ihren vielen Chancen schlagen. Im Gegenteil, Lilienthal erwies sich erneut als äußerst effektiv und erhöhte innerhalb von dreieinhalb Minuten auf 8:3 aus Sicht der Wölfe. Hallamaa, Heike und J. Bröker trafen für die Nordlichter. Pousi traf zwar erneut postwendend für Leipzig zum 8:4 Pausenstand, aber die Hoffnung schwand so allmählich in den Gesichtern der mitgereisten Fans. Man agierte zu passiv, ließ dem Gegner zu viel Platz bei gefährlichen Kontern und war gleichzeitig nicht kaltschnäuzig genug vor dem Tor der Lilienthaler.

Rein in das letzte Drittel. Nach einer ausgiebigen Ansprache durch Persson/Uosukainen agierten die Vorderleute um Torhüter Rosenthal nun noch verbissener, gewillt das Spiel noch zu drehen. 73 Sekunden waren gespielt…8:5, Bothe im Alleingang. Doch auch Lilienthal verstand sich im Verteidigen und so vergingen Minuten um Minuten. Fünf Minuten vor Spielende erhält Lilienthal einen mehr als fragwürdigen Penalty, Vuorsalo tritt an und trifft 9:5 aus Sicht der Heimmannschaft 4:54 Minuten vor dem Ende. Coach Persson nahm sofort die Auszeit und mahnte seine Spieler sich auf die vielen Aufholjagden und guten letzten Drittel der Saison zu besinnen und das kommende 6 gegen 5 Überzahl clever und bedacht zu spielen. 27 Sekunden später, Pousi auf Hoppe…9:6! Weitere 62 Sekunden später, Pousi auf Tikkanen…9:7! Noch 3:25 Minuten auf der Uhr und der Leipziger Block fing wieder an Feuer zu fangen. Man kreierte sich Tor- um Torchance und hinten vernagelte Rosenthal das Tor. 1:48 Minute vor Ende Pousi auf Bothe und der mit seinem dritten Treffer zum 9:8 Anschluss. Die Halle bebte nun, Lilienthal wusste dass das noch lange 108 Sekunden bis zum Ende werden und Leipzig nicht aufgeben würde. Und die Mühen wurden belohnt. 42 Sekunden vor dem Ende fand Schuschwary Pousi und der besiegelte den 9:9 Ausgleich. Fassungslose Gesichter auf beiden Seiten, was war da gerade geschehen. Lilienthal führte gerade noch mit vier Toren Vorsprung und nun der Ausgleich. Die letzten Sekunden wurden taktisch heruntergespielt und somit ging es in die Verlängerung. Leipzig war nun absolut am Drücker und wollte schnellstmöglich die Entscheidung herbeisuchen. Doch das Tor der Lilienthaler schien wie vernagelt, ein ums andere Mal parierte Nationaltorhüter Hallerstedt oder die Abwehr warf sich mit Blocks dazwischen. Die Minuten verstrichen erneut, Leipzig überstand eine Unterzahl ohne Gegentor und auch Rosenthal parierte jetzt blendend. Als auch die letzten Chancen kurz vor Ende der Verlängerung ungenutzt blieben war Jedem klar, dass es in das Penaltyschießen gehen musste.

Die Anspannung auf den Rängen, bei den Spielern, Torhütern und Coaches war zum Zerreißen. Lilienthal startete und Vuorsalo trat an. Im Spiel traf er seinen Penalty, jetzt parierte Rosenthal mit schnellem Reflex seinen Vorhandversuch. Hoppe nun für Leipzig und auch Hallerstedt war gut aufgelegt und parierte. Als nächstes N. Bröker und auch den wusste Rosenthal zu entschärfen, weiterhin null Tore auf Seiten der Nordlichter. Nun der finnische Routinie auf Seiten der Löwen und er traf nach schöner Vorhand Rückhandkombination zur 1:0 Führung. Ole Appenrodt tat es ihm im Anschluss gleich und glich zum 1:1 aus. Bothe, welcher im Spiel noch getroffen hatte, ging nun leer aus. Alles wieder auf Anfang nach insgesamt sechs Schützen. Der nächste war Spöhle der es gegen Rosenthal versuchte und auch er scheiterte, Vorteil Leipzig. Als nächstes für den MFBC, unser Kapitän. Doch auch er scheiterte an Hallerstedt. Weiterhin 1:1 und die letzten beiden Schützen treten an. J. Bröker für Lilienthal läuft an Vorhand, Rückhand, Vorhand Rosenthal erzwingt einen weiteren Step über Vorhand und Bröker verliert die Kontrolle und der Ball ist weg…aus der Kelle gerollt, Vorteil Leipzig. Der letzte Schütze tritt an, die Stimmung in der Halle ist auf dem Siedepunkt. Pousi wirft Rosenthal die Worte zu „Let’s drive home!“. Der Rest ist Geschichte und unendlicher Jubel bricht aus. Der erste Schritt in einem unfassbaren Match ist getan. Ein für tot erklärtes Spiel wurde wieder einmal mit einer schier unmenschlichen Moral gedreht. Nächsten Samstag soll nun in der heimischen Brüderhalle der zweite Sieg und die damit verbundene deutsche Meisterschaft perfekt gemacht werden.

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