Peggy kommt

Unser Damenteam hat einen Neuzugang. Mit Pauliina Pekki kommt eine das Tor hütende Musikliebhaberin nach Sachsen. Und weshalb Peggy? Aber dazu lest das Interview, welches wir mit dem finnischen Neuzugang geführt haben:

Pauliina, was zieht Dich nach Leipzig? Sicherlich nicht der Ruf des deutschen Damenfloorballs?

Ich komme nach Leipzig um zu studieren. Ich habe schon fast ein Masterstudium im Bereich klassische Musik in Finnland abgeschlossen aber das Leipziger Musikleben lockt mich nach Leipzig, um noch einen zweiten Master zu machen. Dass man dort auch Floorball spielen kann, ist ein großes Plus!

Man sagt: deutsche Sprache schwere Sprache. Du sprichst gut deutsch. Wie kommt das?

Ich habe Deutsch in der Schule acht Jahre lang gelernt und dazu habe ich seit 2013 bei verschiedenen Goethe-Instituten von Finnland bis nach Kirgistan gearbeitet. Ich habe in zahlreichen Projekten mitgemacht. Dabei war das Ziel, Kindern von 6 bis 18 Jahren zu motivieren Deutsch zu lernen und zu sprechen. Dadurch ist auch meine eigene Sprachkenntnis immer besser und besser geworden.

Wie lange wird Dein Aufenthalt in Leipzig sein? Warst Du schon einmal in Leipzig?

Ich werde mindestens zwei Jahre in Leipzig bleiben, denn so lange dauert mein Studium. Was danach passiert, mal sehen. Die Stadt ist mir nicht unbekannt, denn ich habe sie schon zweimal besucht. Schon bei meinem ersten Besuch fand ich, diese Stadt ist wirklich etwas Besonderes. Ich freue mich schon sehr auf meinen neuen Wohnort.

Du bist Torhüterin. Weshalb hat es Dich nicht auf das Spielfeld gezogen?

Als ich noch ein kleines Kind war, „musste“ ich für meinen drei Jahre älteren Bruder, der damals Eishockey und Floorball spielte, zwischen den Pfosten stehen, sodass er seinen Schuss üben konnte. Schon damals habe ich es total genossen, seine Schüsse abzuwehren und 20+ Jahre später ist es immer so. Ich fühle mich wohl im Tor und ich habe die Wahl meiner Position nie bezweifelt.

Und wie bist Du zum Floorball gekommen und wie war Deine sportliche Entwicklung?

Ich komme aus einer Floorballfamilie. Also war Floorball eine selbstverständliche Wahl. Als Teenager spielte ich auch ein paar Saisons Basketball aber sonst ist Floorball mein Ein und Alles gewesen. Ich spielte meine ganze Jugendzeit im Verein meiner Heimatstadt und immer in mindestens zwei Teams, weil es damals wenig Torhüterinnen gab. Als ich vor neun Jahren mein erstes Studium angefangen habe, bin ich nach Helsinki umgezogen und habe das Team gewechselt, um in der finnischen Damenliga spielen zu können. Dort habe ich dann bis zur Saison 2013/14 gespielt.

Die letzten zwei Jahre hast Du dann etwas kürzer getreten?

Genau, weil ich die letzten zwei Jahre ganz intensiv gearbeitet habe und deswegen auch sehr viel unterwegs gewesen bin. Deshalb war es leider zeitlich unmöglich, mich richtig an Floorball zu binden. Komplett habe ich das Sport natürlich nicht aufgegeben. Ich habe dann die zwei vorherigen Saisons in der zweiten Division gespielt.

Was weißt Du schon von Deiner neuen Mannschaft? Mit wem hattest Du bereits Kontakt, da Du erst kurz vor dem Punktspielstart Deinem Trainer gegenüber trittst?

Ich habe Tiikerit ÔÇô M-Teames natürlich versucht, schon voraus etwas von meinem neuen Team herauszufinden. Der Erfolg von vorherigen Saisons ist mir bekannt und mit zwei zukünftigen Mitspielerinnen habe ich mich sogar vor ein paar Wochen bei Czech Open in Prag getroffen. Dazu bin ich natürlich in engem Kontakt mit dem Coach Ralf Kühne gewesen.

Im deutschen Verband fristen die Damen eher ein Nischendasein. Seit 2008 spielen Weißenfels und Grimma immer um den deutschen Titel. Trotz der großen Leistungsunterschiede in den wenigen Damenteams erreichte die Nationalmannschaft bei der letzten Weltmeisterschaft den 6. Platz. Deine Mannschaft muss mangels Konkurrenz in den Herrenspielbetrieb ausweichen. Also viele Probleme bei den Ladies. Wie wird der deutsche Damenfloorball in Finnland wahrgenommen?

Man kennt ja in Finnland die Lage des deutschen Damenfloorballs ganz und gar nicht – das heißt man hat wirklich null Ahnung, was für ein Niveau die Deutsche in Vergleich zu Finnland haben. Aber generell wird Deutschland für ein echtes Sportland gehalten, in dem sowohl die Trainingskultur als auch die Fankultur etwas intensiver sind als in Finnland.

Werden wir Dich im Tor der Wikingerinnen beim Europapokal sehen?

Leider nicht, da ich gleichzeitig eine Dienstreise habe, sodass ich verhindert bin daran teilzunehmen. Aber ich werde natürlich als Zuschauerin immer dabei sein, wenn ich kann. Sicherlich wird es erst der Finaltag sein. Ich würde mir wünschen, wenn ich mein neues Team dann im Finale anfeuern kann. Aber der Trainer sagte mir, dass er nicht davon ausgeht.

Zum Abschluss die beliebte Frage nach einem Nickname. Hast Du einen?

Ja, sogar mehrere – allerdings werde ich selten als Pauliina angesprochen. Der beliebteste Spitzname von mir heißt Peggy, eine Variante meines Nachnamens und der Name eines finnischen Schlagerlieds, das angeblich zu mir passt.  :-)

Pauliina, danke für das aufschlussreiche Interview. Der MFBC freut sich auf Dein Kommen und wünscht Dir nicht nur sportlich, sondern vor allem auch beim Studium viel Erfolg.

Vielen Dank und bis bald in Leipzig!

mfbc

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