Silbermedaillen-Gewinner!

Eine epische Floorballschlacht, ein Finale für die Geschichtsbücher, ein grandioses Duell der Erzrivalen ließ im entscheidenden 3.Finalspiel am vergangenen Sonntag in Weißenfels die Gastgeber Revanche für die letztjährige Finalniederlage nehmen, und unsere Männer erhobenen Hauptes mit der Silbermedaille zurück.

An dieser Stelle herzlichen Glückwunsch gen UHC Weißenfels zum Meistertitel.

Die Chronologie der Ereignisse:

Die Geschichte des 2.Finalspiels am Samstag ist schnell erzählt, denn sie dauerte streng genommen nur 20 Spielminuten. Die Frage, wer die dreiwöchige Pause besser überstanden hat, war hiernach mit einem Spielstand von 7:1 für die Gastgeber klar beantwortet. Ging Leipzig zunächst durch Peter Dietel noch mit 1:0 in Front, erwies sich der Defensiv-Verbund nachfolgend als ungeordnet und indisponiert. Die reichlichen Einladungen zum Toreschießen nahmen die Ballermänner der Liga dankend an. In der Folge belegte unser Team jedoch die Entwicklung der letzten Monate. Zerfiel man dereinst nach derartigen Negativ-Erlebnissen noch regelmäßig endgültig in seine Bestandteile, bewies man Kampfkraft und Teamgeist, und konnte gegen Gastgeber im Ergebnisverwaltungs-modus nach dem zweiten Drittel auf 4:8 verkürzen. Im letzten Durchgang des Samstags konnte man zwischenzeitlich zweimal gar auf einen 3-Tore-Rückstand stellen, jedoch erwies sich die Hypothek aus dem 1.Drittel als zu hoch. Am Ende stand ein souveränes 14:8 für Weißenfels, und damit war die Entscheidung auf Sonntag vertagt. Erwähnenswert: Patrick Schmidt parierte im Spielverlauf zwei Penaltys der Gastgeber, Torsten Harnisch verlieh der Defensive ab dem zweiten Drittel mehr Stabilität, und Ingmarson Penzhorn, ab dem zweiten Drittel für Peter Dietel auf dem Feld, machte sein bestes Spiel im MFBC-Trikot. Zwei Treffer und zwei Assists standen am Ende auf seinem Konto. Interessant auch, das beide Teams trotz teilweise klarer Zwischenstände bis zum Ende am Einsatz von lediglich zwei Reihen festhielten. Alles Mutmacher für das entscheidende Match am Sonntag.

Es sollte ein denkwürdiges Herzschlag-Finale werden.
Unser Team war von Beginn an gegenüber dem Samstag nicht wiederzuerkennen.
Das defensive Prunkstück stand wieder, blockte ohne Ende, stellte die Gegenspieler in verbissenen Zweikämpfen, unterband die entscheidenden Pässe, und Patrick Schmidt schwang mal wieder zu Höchstform im Leipziger Kasten auf. Weißenfels ohne Fortune im Abschluss, die Tore machten Stanislav Kanta in Überzahl und Henrik Koivistoinen auf der Gegenseite für Leipzig.
2:0 für den MFBC nach dem 1.Drittel.
Analog zum ersten Spiel in Leipzig, kam Weißenfels erst nach der Hälfte der Spielzeit zum ersten Treffer. Sebastian Bernick nutzte die erste Überzahl für die Gastgeber zum 1:2 Anschluss. Nachfolgend wurde es zunehmend dramatischer. Wieder Stanislav Kanta, wieder in Überzahl, 3:1 für Leipzig. Henningsson und Schlevoigt für Weißenfels per Doppelschlag in Spielminute 16 des zweiten Drittels, Ausgleich. Atte Ronkanen zur erneuten Leipziger Führung, 4:3. Damit ging es in die nächste Pause. Durchatmen!
Es wogte anschließend weiter hin und her, und dann kam Oskari Kangas. Zwei Treffer binnen anderthalb Spielminuten, die erstmalige Führung der Gastgeber nach 8:27min im letzten Drittel.
Unsere Jungs behielten kühlen Kopf und glichen nach 15:44min wieder aus. Natürlich durch Stanislav Kanta. 70 Sekunden vor Spielende, Toni Lethinen, sichtlich vom Kampf gezeichnet und plötzlich frei. 10 Meter und aus dem Stand, humorlos ins rechte obere Eck des Weißenfelser Kastens. Führung Leipzig. Weißenfels mit Time-Out, und fortan ohne Torhüter zugunsten des
sechsten Feldspielers. Kanta erobert in der eigenen Hälfte den Ball, weiter Schlag aufs verwaiste gegnerische Tor, Zentimeter vorbei. Abschluss aufs Tor von Patrick Schmidt. Dieser begräbt den Lochball unter sich, und wird attackiert. Freischlag Leipzig vorm eigenen Tor, hoch und weit in die gegnerische Hälfte. Dieser kommt postwendend zurück. Kangas auf Henningsson, Ausgleich. Die Uhr zeigt schlappe 13 Sekunden Restspielzeit. Tragisch, Ende, Verlängerung. Das letztjährige Finale lässt grüßen.
Doch diesmal passiert nichts. Weißenfels dominiert mit Ballbesitz, doch der Schwerpunkt liegt auf Fehlervermeidung. Man scheut auf beiden Seiten das unnötige Risiko. So kulminierte es letztendlich im ultimativen Showdown – der Deutsche Meister 2014 wird im Penaltyschießen ermittelt.
Kangas und Siede scheitern für Weißenfels an Patrick Schmidt, Ronkanen und Lethinen für Leipzig an Lars Schauer. Christian Fritsche, letzter Penalty, er muss das Ding in der allerletzten Aktion seiner langen Karriere machen, und scheitert an einem Schauer’schen Reflex. Ein Moment, an dem man jetzt grenzenlos pathetisch werden könnte…

Versuch eine Resümees: Der Saisonverlauf besagt, dass am Ende das richtige Team verdient Meister geworden ist. Unsere Mannschaft bewies jedoch einmal mehr die Qualität, sich nach einer mäßigen Saison auf den Punkt hin zu den Playoffs in der richtigen Verfassung zu zeigen.
Phrasenalarm: Und diese haben ihre eigenen Gesetze! Im Duell Spielkultur vs. Leidenschaft (O-Ton Ingmarson Penzhorn) gaben diesmal kaum messbare Nuancen den Ausschlag zu unseren Ungunsten. Ein Moment der Betrübtheit ist jetzt verständlich. Nach etwas Innehalten sollte dann jedoch die Freude über das Erreichte und den Gewinn der Silbermedaille überwiegen. Wir haben keinen Grund, nicht stolz auf uns zu sein!

Danke an das Team für diese Saison, danke an Christian Fritsche für seinen nochmaligen unbändigen Einsatz, und ein ganz besonderer Dank an unseren Floorball-Dino und Käptn Matze Persson für sein, leider abschließend ungekröntes Floorball-Lebenswerk.

Nach der Saison ist vor der Saison. Jetzt gilt es im komplizierten Leipziger Umfeld Weichen zu stellen. Gehen wir es an!

Cs

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