Da ist das Ding – Grimma nach 2011 erneut  Pokalsieger

Floorball, Damen, Pokal:

SG Wernigerode/Chemnitz – MFBC Grimma 4:9 (1:6, 2:1, 1:2)
SFF Dragons Bonn – MFBC Grimma 2:4 (1:0, 0:3, 1:1)

Endlich – es hat für die MFBC-Damen eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis sie erneut beim Final 4 den Pokal mit an die Mulde nehmen konnten. 2011 war die Premiere bei den Damen im Pokalgeschehen und gleich waren es die Grimmaerinnen, die sich den historische ersten Titel holten. Danach gab es mehr oder weniger Pleiten. 2012 schied man nach einer indiskutablen Leistung gegen die Lady Piranhhas  Hamburg im Halbfinale aus. Danach holten immer die Cats aus Weißenfels den Pokal. Und das immer gegen den MFBC Grimma. Einmal sehr deutlich mit 6:1 im Meisterjahr 2015, denn Grimma hielt sich im Meisterrennen schadlos. Ansonsten waren es immer knappe Spiele mit knappen Siegen für den UHC. In dieser Saison trafen aber beide Topteams in der ersten Pokalrunde aufeinander und der Titelverteidiger war danach raus und Grimma der große Titelaspirant. Was das bedeutet, konnte der geneigte Zuschauer bei der gut besuchten Veranstaltung in der Berliner Sömmeringhalle bestaunen.

Im ersten Damen-Halbfinale schied mit den Dümptener Füchsen der Favorit aus. War man schon gedanklich im Finale? Schnell gerieten die Füchsinnen mit 0:3 ins Hintertreffen und das Umschalten auf Kampfmodus ging sehr langsam vonstatten. Mit dem Schlusspfiff ist man raus und die Dragons sind  weiter drin im Pokalmodus. Auch die Grimmaerinnen mussten im Halbfinale einen frühen Rückstand hinnehmen (4.). Ein verlorener Zweikampf an der Bande in der eigenen Hälfte und schon lief man hinterher. Aber nicht lange, denn mit einem Doppelschlag (5. + 6.). durch Jasmin Maudrich und Sabine Wagner übernahm Grimma die Initiative. Im Zweiminutentakt folgten weitere Treffer. Grimma spielte dabei gut auf und zeigte, zu was das Team fähig ist.

Das andere Gesicht sah man zu Beginn des Mitteldrittels. Schlafwagen-Floorball und Halbherzigkeiten in der Spielgestaltung. Schon stand es nach 22. Minuten nur noch 3:6. Ein Tor von Daniela Kolbe rückte die Verhältnisse wieder gerade. Bis zur 50. Minute war man durch Tore von Kolbe und Lena-Marie Lübker auf 9:3 enteilt, ließ wieder den Schlendrian Einzug halten und kassierte noch einen Gegentreffer.

Finale gegen Bonn. Man schätzt und mag sich. Ein bekannter Gegner, der in dieser Saison in der Verbandsliga Herren im güldenen Westen mangels Gegnerschaft Staub wischen muss. Das ist den Grimmaer Damen aus der Vergangenheit ja kein unbekanntes Spielfeld. In der kommenden Saison wird Bonn die Damen-Bundesliga verstärken. Darauf darf man sich jetzt schon mal freuen. Headcoach Ralf Kühne nahm seine Damen in die Pflicht, dass die Mission Pokalsieg jetzt erfolgreich zu Ende gebracht werden soll.  Bereits nach dem vielumjubelten Sieg gegen Weißenfels hat der Trainer schon mal darauf hingewiesen, dass damit kein Automatismus verbunden ist, nämlich automatisch der Pokalsieger Grimma heißen muss. Die Taktik war vorgegeben, das Team heiß und auf dem Feld war heiße Luft. Ein übernervöser Auftritt der Wikingerinnen im ersten Drittel. Nach 25 Sekunde gab es wegen Stockschlags bereits eine Strafe gegen Bonn, die ungenutzt blieb trotz guter Abschlüsse auf das gegnerische Tor. Vielleicht wäre dann das erste Drittel mit einem frühen Tor anders gelaufen. Wahrscheinlich. Aber so spielte Grimma etwas wie Floorball, aber nicht den Floorball welchen sich der Trainerstab vorgestellt hatte. In einer Unterzahl gegen Grimma wegen Stockschlags gegen Lisa Glaß  (10.) kam es wie es kommen musste. Blieben die Unterzahlreihen lange im Bild ihrer Aufgabe, zumindest die Specialteams funktionierten, trudelte der Ball zwei Sekunden vor Ende der Unterzahl auf die Kelle von Michelle Klaiber – 0:1. Ein Tor von Glaß wurde kurz vor Ende der ersten 20 Minuten wegen angeblichen Fouls von Anne-Marie Mietz in der Box nicht gegeben. Schlechter konnte es nicht laufen.

Drittelpause – Kühne stellte dann um, musste umstellen. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten keine drei Linien mehr. Charlotte Rüssel ersetzte Emily Berger und auf die wilde Jagd. Denn jetzt besann sich Grimma auf seine Stärken. Es brauchte zwar etwas Anlaufzeit aber dann traf Hannah Götze (30.). Mit der Hereinnahme von Lena-Marie Lübker kam weitere Stabilität ins Grimmaer Angriffsspiel. Mit einem Doppelschlag kurz vor dem Pausentee durch Alexandra Kürth und Stefanie Reinhardt belohnten sich Grimma für eine deutliche Leistungssteigerung. Sonja Dietel und Mietz glänzten als Taktgeber, wodurch das Spiel der Grimmaerinnen deutlich an Qualität gewann, zumal jetzt auch das von den Trainern vorgegebene Spiel gespielt wurde. Bonn war jetzt überfordert und kam nicht mehr planvoll aus der eigenen Hälfte. Ein oder zwei Törchen mehr, hätten für etwas mehr Ruhe gesorgt. Grimma wurde aber jetzt auch seiner Favoritenrolle gerecht. Groß war die Erwartungshaltung der MFBC-Fans auf einen Erfolg ihrer Damen.     Vor einer ordentlichen Kulisse von knapp 500 Zuschauern wurde Grimma von ca. 100 eigenen Fans nach vorn getrieben. Diese hatten nun auch das Gefühl bei der richtigen Veranstaltung zu sein. Im letzten Drittel nahm Grimma Zeit von der Uhr. Man spielte geduldig und forderte Bonn zu mehr Aktivität, wollte man nochmals in Schlagdistanz kommen. Bonn versuchte zu pressen und Grimma dieses hohe Aufrücken für eigene Angriffe zu nutzen. In der 51. Minute belohnte sich Bonn mit dem Anschlusstreffer. Würde Grimma jetzt wieder in die Muster des ersten Drittels verfallen. Nein.  Zeit von der Uhr runter spielen und dann den eigenen Erfolg suchen. Wenn man ein Tor brauchte, dann schoss man das auch. Kürth setzte in der 53. Minute den Schlusspunkt. Zwar kam die Grimmaer  Spielweise am Ende etwas beamtenmässig kühl rüber, aber es ging nur um den nackten Erfolg. Schlusspfiff, Spielertraube, Pokalsieg, Pokalhochheben, Pokalsiegerinnenfeier . . .

Jetzt geht es weiter, denn es gibt noch einen Titel in der Saison zu holen. Dafür geht es am kommenden Samstag nach Mühlheim a.R. Die Dümptener Füchse warten und werden sich heiß machen, um die Pokalschmach vergessen zu machen. Eine schwere Aufgabe wartet auf die Wikingerinnen, wenn der Weg um Titel in dieser Saison noch weiter gehen soll. Das Double wäre auch eine schöne Sache und ein MFBC-Novum.

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