Der Nordsturm und die netten Spiele

Floorball, Damen, Deutsche Meisterschaft:
ETV Lady Piranhhas Hamburg – MFBC Grimma    4:9 (0:1, 2:2, 2:6)
ETV Lady Piranhhas Hamburg – MFBC Grimma    2:10 (0:3, 2:2, 0:5)

Vor zwei Wochen lief das stolze Wikingerschiff auf Grund. Nach klarer Führung verloren die MFBC-Damen gegen Hamburg noch mit 4:5. Deshalb titelten wir vor dem Rückkampf – dem Nordsturm trotzen. Das gelang einer angeschlagenen Grimmaer Mannschaft eindrucksvoll. Trotz krankheits- und arbeitsbedingter Ausfälle und zwei angeschlagenen Spielerinnen erbrachte das Team um Kapitänin Sabine Wagner den Nachweis, dass man auch in der Umbruchphase um Titel mitspielen will.

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Julia Bran im Kasten der MFBC Damen

Dazu gab Headcoach Ralf Kühne dem Nachwuchstalent Julia Bran im Tor den Vorzug vor der Nummer 1 Alexandra Nickel. Und Bran machte zwei tolle Spiele im Kasten. Im ersten Match musste ein Sieg her, um in das Entscheidungsspiel zu kommen. Das Spiel war hektisch und vom Kampf geprägt. Hamburg um Kapitänin und Antreiberin Ina Jensen wollte den Sieg, um sich dieses dritte Spiel zu ersparen. Neben Bran glänzte vor allem Anne-Marie Mietz auf Grimmaer Seite, die die ersten fünf Treffer markierte und am Ende sieben der neun Tore für sich verbuchte.

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#25 Anne-Marie Mietz mit 7 von 9 Toren im Samstagsspiel Foto: dieterkoch2016

Im ersten Drittel hatte Grimma mehrmals Glück, dass der Pass auf den zweiten Pfosten nicht verwertet wurde. Dann hielt man dagegen und hatte während einer Unterzahl Mitte des zweiten Drittels die Chance 3:1 zu erhöhen, aber da traf Mietz mal nicht. Stattdessen erzielte Annelie Stephansen den Ausgleich. Umso wichtiger war kurz vor Ende des Mittelabschnitts der erneute Führungstreffer durch Mietz (39.). In Grimma lagen die Wikingerinnen nach vierzig Minuten mit 4:1 vorn und verloren am Ende. Das sollte sich nicht wiederholen. Man fand immer eine Antwort auf die Hamburger Bemühungen und zog ab der 50. Minute Tor um Tor davon. Das hieß – Entscheidungsspiel am Sonntag. image1 (3)

Und es galt die Frage zu stellen, was passiert, wenn Mietz einen schlechten Tag erwischt. Dann sind andere da, war sich Kühne sicher. Grimma erwischte einen guten Start und wieder war es Mietz, die den ersten Treffer erzielte (4.). Ein weiteres Überzahltor steuerte sie bei und Wagner legte nach weiteren 14 Sekunden nach einem Pass von Daniela Kolbe den dritten Treffer nach (13.). Zwar versuchte Hamburg alles, um dran und im Spiel zu bleiben. Aber von einer noch im Hinspiel anzukreidenden pomadigen Defensivarbeit war nichts zu sehen. Jensen kam dadurch nicht richtig zum Zug und rieb sich allein auf. Stephansen tauchte auch mehr und mehr unter. Laura Bohlemann fiel durch drei Zeitstrafen und einen Treffer auf.

IMG_4481Auch wenn Kühne nicht mit dem Umsetzen der vorgegebenen Taktik zufrieden war, konnte Hamburg daraus keinen Nutzen ziehen. Es fehlte am Ende an der Kraft für zwei solche intensiven Spiele. Dazu kam, dass Charlotte Rüssel diesmal in der Unterzahl das wichtige 4:0 besorgte (27.), als Stefanie Reinhardt wegen Stockschlags auf der Strafbank Platz nahm. Ansonsten erzielten Rüssel drei und Lena-Marie Lübker zwei Tore. Und das Grimma keine Penaltys kann, wie noch zum Europapokal zu bestaunen war, als man keinen in einem lettischen Tor unterbrachte, strafte Reinhardt Lügen. Sie hämmert den Ball zum 2:9 in den Winkel (55.), ehe Vanessa Weikum das Ergebnis zweistellig machte (58.).

Auch im Spiel Nummer 2 war Kühne nicht zufrieden. Das Ergebnis täuscht doch etwas, denn qualitativ muss Grimma zulegen, wenn es gegen die Cat’s aus Weißenfels geht, die sich souverän im zweiten Spiel mit 16:1 gegen Dümpten ins Finale schossen. Hamburg hat im Vergleich zum Vorjahr spielerisch und taktisch zugelegt und sind etwas unter Wert geschlagen worden. IMG_4495

Nach zwei netten Spielen, werden sich Ralf Kühne und Marcus Linke überlegen, wie man Weißenfels begegnen kann. Mit Kampfgeist und Leidenschaft schon, aber etwas spielerische Brillanz wäre auch ganz nett.  In der Saison war der UHC zweimal klarer Sieger im Classico. Und so gehen die Saalestädterinnen auch als Favoriten ins Rennen. Der MFBC hatte sich das Erreichen dieses Finales um die Deutsche Meisterschaft und das Erreichen der Pokalendrunde Final 4 zu Ziel gesetzt.

Also das Saisonziel ist damit erreicht, alles andere sind die Zugaben. Und ob daraus auch ein Titel erwächst, das wird schon am kommenden Sonntag zeigen. Dann steht das erste Finalspiel in der Serie Best of three in der Grimmaer Muldentalhalle an.

Sonntag, 10.04.2016 um 14.00 Uhr
Muldentalhalle Grimma
MFBC Grimma – UHC Sparkasse Weißenfels

rk

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