Das Trainergespann der Wikingerinnen Ralf Kühne und Marcus Linke hat sich für die neue Saison einiges vorgenommen. Dafür beginnt die Saisonvorbereitung schon zwei Wochen früher als üblich. Die erste Woche wird dabei zum lockeren Aufgalopp, welcher am Wochenende mit einem Turnier in Dresden gegen drei tschechische Teams im Rahmen des Internationalen Floorball Congress abgerundet wird. Trotz des frühen Starts in die Saison ist dieses Turnier ein erster Test. Denn die Ziele sind erneut mit dem Erreichen des Finales um die Deutsche Meisterschaft und der Pokalendrunde final4 hoch gesteckt. Für das Trainer-Duo ist es endlich an der Zeit, mal wieder einen Pokal zu stemmen, zumal für Kühne nach der Saison mit der Trainertätigkeit Schluss sein soll. Der Kader dürfte trotz einiger Abgänge die Qualität dazu haben. Zwar verlieren die MFBC-Damen mit Susann Schiller ihre langjährige Kapitänin und hängt Ex-Nationalspielerin Claudia Mende ihren Helm an den Nagel, aber der Rest des Teams bleibt trotz erster Aussagen zu einem Karriereende beisammen. Schiller dagegen gönnt sich ein Päuschen von einem Jahr. Und geht es nach Kühne, wäre eine Rückkehr von Schiller an die Bank genau der richtige Schritt zurück in den Floorballsport. Allerdings ist das alles Zukunftsmusik, die zum Ende der Saison nochmals aufgespielt werden wird. Der Rücktritt von Mende führt dagegen bereits jetzt direkt in den Trainerstab. Nach einer erneuten Schädigung des Knies musste die Torfrau ihre Laufbahn beenden. Damit wird eine Baustelle eröffnet, die so nicht zu erwarten war. Der MFBC geht vorerst mit einer Torfrau in die Vorbereitung und dann auch in die Saison. Mit Alexandra Nickel haben die Wikingerinnen allerdings einen starken Rückhalt. Ob diese Baustelle geschlossen werden kann, vermag man beim MFBC gegenwärtig nicht zu sagen. Diese könnte nur durch die Lizenzierung des jungen Talentes Julia Lucia Bran geschlossen werden. Allerdings ist sie noch sehr jung und damit gerade so in der Damen-Bundeliga startberechtigt. Hier ist eher Geduld angesagt, eine Option auf die Zukunft.
Ansonsten sind noch zwei Personalien offen. Die Fortsetzung der Karriere von Sophie Kühne beim MFBC Grimma hängt von der beruflichen Entscheidung in den nächsten Wochen ab; Ausgang offen. Fällt sie aus, wäre dies ein weiterer qualitativer Verlust für das Team. Ob Verteidigerin Anne Haase weitermacht, ist ebenso offen. Die Kombination aus Studium und Kind ist schwierig zu meistern, so dass es eher nach einem Abschied aussieht. Dagegen wird mit Fanny Gatzke einer der kreativen Köpfe eine weitere Saison anhängen. Auch hier spielt die Thema Studium und Kind eine nicht unerhebliche Rolle, so dass mit den Trainern ein entsprechendes Gentleman Agreement bezüglich der Trainingsbeteiligung getroffen wurde, um die Spielerin weiterhin im Team zu halten. Als definitive Neuzugänge sind die angehenden U19 Nationalspielerinnen Vanessa Weikum und Sarah Hecht aus dem Leipziger U17-Kader anzusehen. Neben der bereits im vergangen Jahr zum Stammpersonal gehörenden U19 Nationalspielerin Charlotte Rüssel werden beide Spielerinnen die erste komplette Bundesligasaison bestreiten.
Gegenwärtig befinden sich die Grimmaerinnen in einer sportiven Phase, die am Wochenende mit einem Turnier in Dresden seinen ersten Höhepunkt findet. Allerdings sind die reinen sportlichen Ergebnisse für Kühne nur Nebensache. Es geht darum, in die Saison mit einem entsprechenden Leistungstest zu starten. Die Saison wird dann mit einem Trainingslager und mit Testspielen im Rahmen der German Floorball Open in Leipzig Ende August weitere Höhepunkte finden, ehe es Mitte September in die neue Saison geht. Das dabei weiterhin in der Muldentalhalle gespielt wird, kann als gesichert gelten. Durch den Betreiberwechsel werden sich die Rahmenbedingungen gegenwärtig nicht ändern.