Floorball, Damen: MFBC Grimma – UHC Sparkasse Weißenfels 3:2 (1:0, 1:2, 1:0)
Im Klassiker Teil 1 – im Kampf um den deutschen Titel bei den Damen – hat am Sonntag der MFBC in der Serie Best of three vorgelegt. In einem taktisch geprägten Spiel übernahmen die Cat’s aus Weißenfels zunächst das Zepter. Grimma stand abwartend in der eigenen Hälfte und versuchte den Weißenfelser Spielfluss zu stören. Wenig zwingende Abschlüsse auf beiden Seiten. Erst ein Konter und etwas Gewühle im Gästetorraum brachte Youngster Charlotte Rüssel in Schussposition. Die U-19 Nationalspielerin konnte den Ball im zweiten Nachsetzen im Kasten von Indra Reck versenken (10.). Beide Torfrauen standen dann etwas mehr im Fokus und konnten sich durch gewohnt sicheres Auftreten auszeichnen. Zuletzt hatten sich beide Teams im Pokalendspiel Anfang März gegenüber gestanden. In einem sehr kampfbetonten Spiel fertigten die Cat’s die Wikingerinnen mit 6:1 ab. Das große Plus war dort die Chancenverwertung. Da aber beide Teams eine defensiv ordentliche Leistung anboten, blieb es beim 1:0 zum Pausentee.
Auch Zeit um Umstellungen in den beiden Linien vorzunehmen. Headcoach Ralf Kühne stellte auf der Centerposition in beiden Reihen um. Lena-Marie Lübker übernahm diese in der Linie eins, wodurch sich Anne-Marie Mietz weiter nach vorn orientierte. In der anderen Reihe fand mit Vanessa Weikum nicht richtig ins Spiel, so dass letzten Endes Kapitänin Sonja Dietel deren Aufgabe übernahm. Grimma legte gute Chancen auf, aber weder Mietz noch Sturmpartnerin Daniela Kolbe noch Rüssel konnten diese nutzen. In der 28. Minute nutzte dann Mietz eine Lücke in der Abwehr der Gäste zum 2:0. Etwas glücklich konnte kurz darauf Laura Hönicke einen Querpass ins Grimmaer Tor einlenken. Jetzt erhöhten die Gäste wieder den Druck und in einigen Passagen des Spiels hatte Grimma das Glück auf seiner Seite, da die Abschlüsse ebenso wenig präzise waren wie die Eigenen. Als das zweite Drittel schon fast zu Ende war, die Aufforderung klar kommuniziert auf die Zeit heruntersp iele lag, wurde dieses nicht umgesetzt, wodurch es zu einem unnötigen Ballverlust in der eigenen Hälfte kam. Ballverlust und schneller Pass auf Hönicke und der Vorteil einer Führung war Geschichte. Aber der Spielausgang war weiter völlig offen.
Im Schlussdrittel suchte Weißenfels die Entscheidung. Aber die Abwehrarbeit der Heimmannschaft war engagiert. Viele Blocks konnten gestellt und die Gegenspieler bei der Ballannahme entscheidend gestört werden. Grimmas Torfrau Alexandra Nickel war dazu ein souveräner Rückhalt. Die Abschlüsse der Gäste waren weniger zwingend. Grimma hatte durch seine Konter auch Einschussmöglichkeiten, aber die versandeten ebenso. Bis auf die 52. Minute, als Verteidigerin Susanne Straßburger einen aus der Weißenfelser Abwehr weggewischten Ball kurzerhand aus 15m in das rechte Toreck schoss. Der fünfmalige Meister und Titelverteidiger aus Weißenfels versuchte alles, um zumindest den Ausgleich zu erzielen. Dazu wurde auch die Torfrau gegen eine sechste Feldspielerin ersetzt. Druck erhöhen und Abschlüsse kreieren war angesagt. Aber die zwingenden Aktionen blieben bis zur Schlusssirene aus.
Am Ende stand ein verdienter Heimsieg der Wikingerinnen. Am kommenden Wochenende kommt es zur Entscheidung um die Deutsche Meisterschaft. Der Klassiker geht in der Weißenfelser Westhalle in die nächste Runde. Lange ist es her, dass Grimma zwei Spiele gegen den Erzrivalen am Stück gewonnen. Und die Zeit ist reif dafür!
Fotos: Horst-Dieter Koch, Luisa Mocker
