Die Saison 2015/2016 ist vorbei – endgültig und unumkehrbar. Schlussstrich – Urlaub – Ruhe genießen und … Sie endete sehr erfreulich mit einem souveränen Sieg gegen den (noch) amtierenden Vizemeister aus Wernigerode. Im Vorbericht hatten wir noch mit vielen Zweifeln über die Sinnvollhaftigkeit eines „Kleinen Finals“ zu kämpfen – immerhin verzichten viele Sportarten auf eine derartige Extrarunde für die Halbfinalverlierer. Spürbar war dies auch in den Trainings vor diesem Duell in der Wernigeröder Stadtfeldhalle – die Luft schien raus. Die Enttäuschung über diese misslungenen letzten 5 (Spiel 1) und ersten 10 (Spiel 2) Spielminuten gegen den Seriengewinner aus Weißenfels schlugen sich auf die Motivation der Aktiven nieder. Im Nachgang fühlt sich es mit einem Sieg aus der Saison zu gehen, doch wesentlich besser an und bietet Grund stolz auf sich und das um Team gewachsene Team zu sein.
Doch unser Trainer Mattias Persson ließ der Lustlosigkeit ihren Raum und raufte seine Spieler zu einem letzten großen Auftritt zusammen. Seine Marschroute lautete „mit einem guten Gefühl in die Saisonpause gehen und dabei noch ein kleines bronzenes Souvenir mitnehmen“. Der MFBC sollte in seinen Augen die Entwicklung der Rückrunde mit der besten Platzierung des gesamten Saisonverlaufs bestätigen und sich selbst für die akribische Arbeit unter seiner Führung belohnen. So ging es mit folgenden Formationen gegen ebenfalls von den letzten Misserfolgen im Liga- und Pokalhalbfinale gezeichneten Devils:
Defensivformationen: Weidemann – Novotný & Flemmig – Harnisch
Offensivformationen: Talikka – Ronkanen – Koivistoinen & Hrubý – Kanta – Dietel & Ecke – Gühlke – Patzold
In Reserve: Schreiber – Käseberg
Im Tor sollte Pavel Lubentsov für seine großartigen Leistungen und Trainingseifer belohnt werden.
In stimmungsloser Atmosphäre – so leise war es noch nie in der Stadtfeldhölle – verloren beide Mannschaften mit Anpfiff umgehend ihre Lethargie, setzten eher auf Offensivpower anstatt konstruktiver Defensivarbeit. Eröffnet wurde der Torreigen von den Gastgebern – Ibold mit feiner Technik zum 1:0 (3.). Ex-Devil Weidemann wollte an alter Wirkungsstätte nochmal an seiner Bilanz schrauben und bugsierte einen Bandenabpraller von Ronkanen irgendwie in die Maschen zum Ausgleich (5.). In der siebten Spielminute passte Ronkanen sehenswert auf Talikka, der schiebt das Bällchen ins Netz. Das Tore schießen war in diesem ersten Drittel anscheinend so einfach, dass Kuittinen mal aus 30 Metern zum Lupfer ansetzt und sich dafür feiern lassen darf (9.). Dies sollte das letzte Mal sein, dass Wernigerode am Sieg schnuppern durfte. Talikka spaziert mal so eben durch die teuflische Verteidigung und netzt (10.), Dietel knöpft Ibold im Aufbau den Ball ab und versenkt zum 2:4 (14.). Der Anschluss von Krupicka – nur 7 Sekunden später sollte für lange Zeit das letzte Tor der Heimmannschaft bleiben.
Für das letzte Spiel der Saison hatten unsere Herren sich noch ein besonderes Schmäckerchen aufgehoben, ein 4:0-Mitteldrittel – selten erlebt und überaus schön herausgespielt. Hrubý passt auf Dietel (22.), Weidemann auf Koivistoinen (28.), Patzold auf Ecke (38.) und Novotný auf Ecke (39.). Spielstand 3:8 nach 40 Spielminuten. Wernigerode verlor ein wenig die Lust und wir hatten das Ergebnis nur noch über die Ziellinie zu bringen.
Das Niveau des letzten Drittels bezeugte eine kräftezehrende Saison. Wernigerode versuchte viel – vergab aber zum Teil kläglich hochprozentige Gelegenheiten das Spiel doch noch einmal spannend zu machen. Wir taten bis auf Gühlke (47.) und Novotný (53.) nicht mehr allzu viel fürs Spiel – es sollte dennoch reichen, das Ergebnis zweistellig werden zu lassen. Kyllönen nutzte dies noch zu zwei weiteren Treffern in den Schlussminuten und dann war sie vorbei – die Spielzeit, die aus vielen Tiefschlägen über einen langen Zeitraum begann und nun mit einer Medaille gekrönt werden konnte.
Dank des 10:5 Sieges klettere der MFBC binnen 4,5 Monate von einem beängstigenden 8.Platz nach der Vorrunde aufs Treppchen und in die Sphären in denen man sich zugehörig fühlt. Dass der Verband floorball deutschland dazu einen Partner gewinnen konnte, der mit wirklich schicken Medaillen und einem Pokal, der seinen Namen auch verdient, aufwarten lässt, ist ebenso erfreulich. Am Abend feiert das Team den Erfolg bei gegenseitigem Schulterklopfen im Vereinslokal „Café Westen“ und verabschiedete sich mit dem Motto #BronzeIstAuchGeil von der Saison.
Für unsere Herren, stehen nun erst einmal drei Wochen Freizeit auf dem Programm – in dieser Zeit sollen vor allem alle Wehwehchen behandelt und die Köpfe freibekommen werden. Allerdings, und das wurde bereits vom Trainerstab angekündigt, stehen noch eine Vielzahl Gespräche auf dem Programm. Mit welchem Personal man in die neue Spielzeit geht, wird sich in dieser Zeit herausstellen. Wunsch des Vorstands ist es, mit nahezu allen Spielern und Trainern den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Ob und inwieweit dies möglich ist und wie stark der Transfermarkt sondiert wird, werden wir also bald wissen.
Wir wünschen allen Spielern, Trainern und vor allem unseren Fans, Sponsoren und Partnern eine tolle Sommerpause. Danke für eure Treue und eure Unterstützung!
An dieser Stelle möchten wir den in Wernigerode verabschiedeten Devils-Kapitän Robert Müller alles Gute für die Zukunft abseits des Floorballsports wünschen, ein großer und stets fairer Sportler verlässt damit die Bühne.
pd