Ein sachlich herausgearbeiteter 10:3 (4:1,5:2,1:0) Auswärtserfolg beim Aufsteiger und Rote-Laternen-Träger USV Halle Saalebiber markiert für unser Herren-Bundesliga-Team den 4.Erfolg in Serie, sowie den Sprung über den Playoff-Strich auf Platz 6.
Dabei verteilten sich 17 Leipziger Feldspieler plus 2 Goalies zu Spielbeginn wie folgt:
Pavel Lubentsov im Tor
Reihe 1: Weidemann, Faber, Kanta, Hruby, Dietel
Reihe 2: Luderer, Patzold, Talikka, Koivistoinen, Ronkanen
Reihe 3: Naumann, Harnisch, Ecke, Mühle, Schönnagel
In Reserve: Schmidt, Schreiber, Gühlke
Reihe 1 blieb also gegenüber dem Chemnitz-Spiel unverändert, während in Reihe 2 Daniel Luderer Thomas Novotny in der Defense ersetzte, der wie erwartet zunächst an der Wiederherstellung seines Knies arbeitet. Ebenso erwartet auch der durchgängige Einsatz der 3.Reihe, wo Kapitän Torsten Harnisch nach seinem Urlaub an der Seite von Hannes Naumann verteidigte, und in der Offensive die üblichen Verdächtigen spielten.
Vor gut gefüllten Rängen im Biberbau nahm dann das Spiel den Verlauf, den es zwangsläufig nehmen musste. Die Gastgeber agierten im Rahmen ihrer Möglichkeiten von Beginn an mit viel körperlicher Präsenz. Das Ziel: Dem Gegner den Spaß am Spiel möglichst zu verleiden, und das Match damit möglichst lange offen zu halten. Das gelang den Saalestädtern nur bedingt. Lukas Hruby eröffnete die Torfolge für unser Team in Drittel 1 in der ersten Überzahl des Spiels, 1:0 (4:31min). Zweimal Henrik Koivistoinen und erneut Lukas Hruby erhöhten in der Folge kontinuierlich bis zum 4:0 (16:01min). Halle konnte zwar in der 19.Spielminute in der ersten eigenen Überzahl durch Becker auf 1:4 verkürzen, mehr aber auch nicht.
Eine Vorgabe seitens unserer Trainer an unser Team lautete: Die mysteriösen Mitteldrittel sollten keinen mysteriösen Mitteldrittel mehr sein. Nach einer Umsetzung sah es im 2.Drittel jedoch längere Zeit nicht aus. Viel Kampf, viel Krampf, und eine Fehde zwischen Schönnagel und Ebert. Beide wanderten in die Kühlbox (27:36min). 36 Sekunden später leistete dann noch Christoph Weidemann Lukas Schönnagel Gesellschaft, und im 4 gegen 3 ließ Kindler mit dem 2:4 (29:28min) ein zartes Hoffnungspflänzchen auf Seiten der Gastgeber sprießen. Das Gewächs hier weckte aber sinnbildlich die schlafenden Hunde da. Humorlos trampelten die Leipziger in den nächsten Minuten den Hallenser Hoffnungsspross darnieder, und stellten über Talikka (31:22min), Schönnagel, wieder Hruby, Ronkanen und Harnisch binnen 7 Spielminuten auf 9:2. Das der 3.Hallenser Treffer dann erneut aus einer Leipziger Unterzahl resultierte, sollte man mit Blick auf unser Unterzahlspiel allerdings schon mal wachsam zur Kenntnis nehmen (erneut Kindler, 38:33min). Grundsätzlich kann man die Trainervorgabe zunächst allerdings als umgesetzt betrachten.
„Zunächst“ schreiben wir, weil es sich unserer Vorstellungskraft entzieht, das die Vorgabe lautete: Wir spielen mal ein ergebnistechnisch gescheites Mitteldrittel, und lassen dafür dann eben mal Drittel 3 sausen. Zumindest ließ der Anblick des Schlussdrittels die Vermutung zu, in dem man auch ein wenig an den Reihen bastelte. Ecke rückte Dietel in Reihe 1, dafür ging Dietel in Reihe 3. Dort machte Mühle für Gühlke Platz, und Youngster Schreiber verteidigte fehlerlos für Naumann. Zur Wahrheit gehört an dieser Stelle aber auch, das mit nachlassender Kondition auf Hallenser Seite deren körperbetontes Spiel zunehmend unkoordinierter erfolgte. Die Prioritäten im Leipziger Spiel verlagerten sich folglich. Lubentsov hielt, wie das ganze Spiel über, weiter sicher und unauffällig die paar Murmeln, die auf seinen Kasten kamen, Robert Ecke machte es noch zweistellig (10:3, 51:11min) und Kapitän Torsten Harnisch schickte mit seinen Abschlussworten völlig berechtigt mahnende Dankgebete an den Floorball-Gott, das alle Beteiligten das Spiel ohne größere Blessuren überstanden haben, wovon im letzten Drittel nicht immer auszugehen war.
Damit lassen wir es aber auch bewenden, und blicken nach einem maßgeschneiderten Spieltag auf die Tabelle:
Bei diesem Anblick schütteln wir uns einmal kurz, und verweisen auf unser Restprogramm:
13.03.2016 Hamburg (Heim)
19.03.2016 Weißenfels (Heim)
27.03.2016 Kaufering (Auswärts)
02.04.2016 Wernigerode (Heim)
Buchstäblich alles erscheint derzeit möglich. Von Himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Freuen wir uns damit auf ein paar turbulente und sicher extrem nervenzehrende Floorball-Spiele und vergessen dabei nicht, das unsere derzeitige Ausgangslage noch vor einigen Wochen nur von kühnen Optimisten für möglich gehalten wurde.
Und da wir hier gern bei jeder Gelegenheit die Haare in der MFBC-Suppe suchen, und da und dort in offenen Wunden bohren, drehen wir heute den Spieß mal rum, gratulieren dem Team und den Verantwortlichen hinter der Bande zum ersten Teilerfolg, bedanken uns für die letzten Spiele, und rufen: Jetzt zubinden, den Playoff-Sack!
cs