Zwei Doppelspieltage binnen 9 Tagen, gefolgt von zwei weiteren Partien an zwei Wochenenden, und fertig ist das Mammutprogramm für unsere Bundesliga-Herren für die kommenden 4 Wochen. Diese Konstellation lässt uns zumindest erstmal auf Jux und Dollerei im Titel verzichten, denn von nun an geht es schlicht und einfach in jedem Spiel um das Erreichen der Meisterschaftsziele, und dem wollen wir auch an dieser Stelle mit dem nötigen Ernst begegnen.
Ziemlich ernst wird es für unser Team nämlich direkt am kommenden Wochenende. Samstag, 18:00Uhr, Max-Schmeling-Halle, Berlin, BAT Berlin vs. MFBC – Sonntag, 16:00Uhr, Kleine Arenahalle, Leipzig, MFBC vs. TV Lilienthal. Kindergeburtstage sind definitiv was gänzlich anderes.
Der BAT aus Berlin, im Gegensatz zu uns Final Four-Teilnehmer mit Finalchancen, spielt bisher eine mehr als solide Saison, die ihn neben dem Erreichen der Pokalendrunde in der Bundesliga-Tabelle punktgleich als Fünfter direkt hinter uns rangieren lässt, wenn auch mit einem Spiel mehr auf dem Konto. Ins Jahr 2017 startete man mit einem deutlichen 11:3 Erfolg bei in spielerischer Selbstauflösung befindlichen Chemnitzern. Mit dem gleichen Ergebnis zog man eine Woche später daheim gegen den TV Eiche Horn ins Final Four ein, ehe ein etwas unerwarteter und klarer 3:8 Heim-Dämpfer gegen die bisher etwas wankelmütigen Red Devils folgte. Ein Trend lässt sich daraus freilich nicht ableiten, und jedwede Quervergleiche sind in dieser teils verrückten Saison sowieso komplett für die Katz. Getragen wird das Berliner Spiel von vielen bekannten Verdächtigen, die nebenbei gesagt aber auch nicht unbedingt jedes Jahr jünger werden, und die Tore-Lebensversicherung hat den Namen Fredrik Azelius. Mit 27 Buden steht der Mann auf Platz 2 hinter Weißenfels Soini. Das ist mal ne Ansage, und man kann sich ja mal bei den Berlinern unverbindlich nach der Ablösesumme für den Kerl erkundigen. Grundsätzlich muss aber gelten: Die Max-Schmeling-Halle war in den letzten beiden Jahren ein Erfolgspflaster für unsere Jungs. Die Spiele waren teilweise eng, sie waren teilweise sehr intensiv, aber sie waren am Ende für uns erfolgreich. Hat man also die Sinne beieinander, müssten Punkte (wir reden ausdrücklich in der Mehrzahl) drin sein.
Einen regelrechten Sahnetag wird man dagegen am Sonntag brauchen, wenn man die Punkte den Lilienthalern nicht mit auf die Heimreise geben möchte. Denn Lilienthal hat augenscheinlich ganz Großes vor. Scheiterte man im DM-Finale der Vorsaison sicher auch an dem Umstand, dass man Weißenfels keine 3 adäquaten Reihen entgegen setzen konnte, hat sich das Blatt diesbezüglich dramatisch gewendet. Coach Remo Hubacher begrüßt über zwanzig Leute zu den Trainings, und darunter sind mittlerweile 4 den Norddeutschen quasi von allein zugelaufene Finnen, die die Brökers, Kleinhans und Bothes etc.pp. spielerisch mehr als nur ergänzen. Mit 19 Leuten schlug Lilienthal demzufolge am 14.01. in Wernigerode auf, und machte den Teufeln mit 9:4 den Garaus. 18 Mann reisten nach Schriesheim zum Pokalspiel, und ließen beim 12:3 keine Fragen offen. Das man daheim, wie beim 15:1 über den TV Eiche Horn, ein volles Spielprotokoll aufzubieten hat, ist dann schon nahezu selbstverständlich. Man hat die Zeichen der Zeit also da oben erkannt, und klotzt in einer Form wie man eben klotzen muss, wenn man nach der Krone greifen will. Das nötigt durchaus vollsten Respekt ab, und lässt uns einmal mehr ins Grübeln kommen. Warum geht das dort, und nicht hier? Aber schnell wieder weg mit den düsteren Gedanken, und fix mal unsere 8:7 Niederlage nach Verlängerung im Hinspiel in Lilienthal als Mutmacher rausgekramt. Das ganze Spiel nie hinten gelegen, und sich nur durch unser Strafenproblem um den Lohn gebracht. Das war seinerzeit zwar ärgerlich, und kann heute doch nur noch bedingt als Vergleich herhalten, denn der Lilienthaler Kader hat sich zwischenzeitlich eben nicht nur qualitativ sondern auch quantitativ weiterentwickelt.
Während die einen also aus dem Vollen schöpfen, schauen wir mal wieder, was unser Kader so hergibt. Kretzschmar, Osterland, Weidemann und Kanta waren in Schriesheim wieder dabei, während andere für anstehende Prüfungen büffeln mussten. Das alltägliche MFBC-Personalkarussell eben. Das man unter diesen Umständen heutzutage nicht mehr Meister werden kann, darüber braucht man sicher nicht zu diskutieren. Bekommt man aber zum Beispiel am Sonntag mal drei kompakte und fitte Reihen zusammen, so könnte die Veranstaltung durchaus aber auch recht spaßig werden. Erst recht, wenn sich dieselben 15+ Feldspieler bereits am Samstag in Berlin zu einem ersten Speed Dating verabreden würden. War der ein bissl gemein? Wir stehen dazu! ;-)
mfbc