Würdiges Spitzenduell

Am vergangenen Sonntag kam es zum absoluten Spitzenduell der Liga: Erster gegen Zweiter. Derbytime. Vielversprechend war das Duell gegen Weißenfels auf jeden Fall: Die Leipziger seit 8 Spielen ohne Niederlage, Weißenfels zeigte gegen Holzbüttgen und Kaufering einige Schwachstellen. Viel Motivation hat es für Perssons Truppe eh nicht gebraucht. Die Spieler um Kapitän Schuschwary waren absolut bereit! 

Mit dem ersten Bully machte die erste Formation um Schuschwary, Pousi, Kretzschmar, Gühlke und Hoppe massiven Druck auf die Weißenfelser Abwehr. Und auch die zweite Reihe um Damm, Tikkanen, Kanta, Bothe und Ronkanen hielten diesen Druck aufrecht, sodass es nur einen Wechsel bzw. 37 Sekunden dauerte, bis der MFBC das erste Ausrufezeichen in diesem Duell setzen konnte: Jonas Damm mit dem Abschluss von außen, den Tikkanen sehenswert ins Tor abfälscht. Jonas Damm war auch im Mittelpunkt der nächsten Aktion. Weißenfels kommt in den Anfangsminuten nicht mit dem Druck der Leipziger zurecht und spielt einen Fehlpass aus der eigenen Ecke direkt in die Kelle von Damm, dernur noch auf das Tor laufen musste und zum 2:0 einschob. Ein enorm starker Beginn und für die zahlreichen mitgereisten Fans ein Augenschmauß! Doch dann, nach ca. 5 gespielten Minuten, änderte sich etwas im Spielverlauf und die Leipziger Dominanz nahm Stück für Stück ab. Weißenfels fand mehr und mehr die Wege in die Mitte und nutzte die Schwachstelle des Leipziger Defensivsystems aus. Zahlreiche Abschlüsse aus den gefährlichsten Positionen folgten, von denen schon in der 6. Minute Marcus Rosenthal im Leipziger Tor nachgeben musste. Sami Ärlig mit dem Anschlusstreffer. Nur 30 Sekunden darauf der Ausgleich aus ähnlicher Position. Pass von außen  in den hohen Slot auf den  völlig freistehenden Jonas Hoffmann der mit einem flachen Abschluss den Ausgleich erzielt. Die guten ersten 5 Minuten waren dahin, denn die gravierenden Fehler in der Defensivarbeit hörten nicht auf. Lange Pässe wurden durchgelassen, die zu 1 gg. 0 Situationen führten, von denen Rosenthal einige mit kühlem Kopf entschärfen konnte. Doch in der 9. Minute dann der Führungstreffer: Erneut eine 1 vs. 0 Situation durch Annssi Soini, der an Rosenthal vorbeimarschiert und nur noch einlupfen muss. Ausgleich und Führung innerhalb von 4 Minuten. Nicht die Leipziger Mannschaft, die man kennt. Kurz vor Drittelende kamen auch noch die nächsten Nackenschläge: Erst hoppelte ein unkontrollierter Ball irgendwie vor das Tor in die Kelle von Henry Backman zum 2:4 und das erste Leipziger Überzahlspiel konnte nicht effektiv genutzt werden. Also leider ein schwaches Drittel, welches man schnell abhaken wollte. 

Zuerst gelang das nur schwer, denn Weißenfels übernahm mehr und mehr die Dominanz im Spiel und nutzte jede Lücke für ihre Abschlüsse. Direkt zu Beginn des Drittels fand ein solcher Fernschuss auch den Weg in Rosenthals Gehäuse. 2:5 und die Leipziger sahen sich vor einer echten Aufgabe. Aber wer die Erfahrung gemacht hat noch nach höheren Rückständen zurückgekommen zu sein, gibt bei -3 sicher nicht auf und erst Recht nicht gegen so einen Gegner und bei so einem Spiel. Die Truppe um Kapitän Schuschwary ging intensiver in die Zweikämpfe und erkämpfte sich Chance um Chance. Wieder konnte auf Weißenfels effektiv Druck gemacht werden und es war Stanislav Kanta, der in der 6. Minute einen Pass abfing und technisch elegant mit einem Schritt zur Seite am Verteidiger vorbei zum 3:5 einnetzte. Dann wurde es etwas kurios. Einen vermeintlich einfachen flachen Abschluss konnte der Weißenfelser Schlussmann Martin Brückner ohne Problemeabwehren, griff aber im Nachfassen vorbei und legte sich den Ball durch die eigenen Beine selber ins Tor. Die nächste Strafe gegen Weißenfels konnte unsere Überzahl erneut nicht nutzen und auch nicht wirklich Gefahr erzeugen. Dafür war das Überzahlspiel der  Gegner umso effektiver. Die Strafe gegen Marco Gühlke wegen Stoßens hielt nur 18 Sekunden, bis Thomas Händler mit einem Direktabschluss von der Halbposition den Abstand auf 2 Tore wieder herstellte. Die nächste kurisose Aktion des Spiels geschah dann auf unserer Spielfeldseite: Jiri Tikkanen am Ball hinterm Tor leicht unter Druck gesetzt vom Gegner, dreht sich geschickt raus und will in die Mitte am Tor vorbei einbrechen. Doch er legt sich den Ball zu weit vor und er rollt in die Kelle von Sami Härlig der nur noch ohne Probleme in das Tor zum 4:7 einschieben muss. Erneut 2 gravierende Fehler zum Ende des Drittels.
In der Kabine nahm man sich deshalb vor im letzten Drittel keine weiteren Fehler mehr zu erlauben, denn dasletzte Drittel war bisher immer die absolute Stärke der Leipziger.

Es stand also der Showdown an und die entscheidenden 20 Minuten begannen. Doch auch Weißenfels hatte nicht vor locker zu lassen und witterte die Chance auf die Tabellenführung. Es folgte ein harter Schlagabtausch mit intensiven Zweikämpfen und einigen Großchancen auf beiden Seiten. Die Blockarbeit in der Leipziger Defensive wurde deutlich besser und Rosenthal zeigte eine stabile Leistung und stoppte jeden Versuch das entscheidende Tor zu machen. Dies zahlte sich aus, denn in der 6. Minute schlug die Stunde der Leipziger. Einen sehr schöner leipziger Freischlag und eine Unaufmerksamkeit in der weißenfelser Manndeckung nutzte Robert Ecke und brachte uns auf 5:7 ran. Keine 60 Sekunden später verwandelte Paul Kretzschmar einen Rebound und verkürtzte auf 6:7. Spätestens jetzt tobte der Weißenfelser Block und jedem Leipziger war klar, dass heute so einiges möglich ist. Dementsprechend wurde sich in jeden Block hineingehauen und jeder Abschluss genommen, doch in den entscheidenden letzten 10 Minuten, in den sich der Ausgleich langsam anbahnte, nahm sich Leipzig selber den Wind aus den Segeln. Zwei Strafen hintereinander nahmen viel Zeit von der Uhr, sodass am Ende auch der 6. Spieler mit leerem Tor nicht gereicht hat. Damit blieb es beim Endstand von 6:7 und Weißenfels verteidigte die Tabellenführung der Floorball-Bundesliga.

S. Hoppe im 6 gegen 5 am Ende des Spiels – Foto: Pixzone

Am Ende muss man sagen, dass man vor allem in den ersten beiden Dritteln zu viele Geschenke verteilt hat gegen einen Gegner, der das gnadenlos ausnutzen weiß. Zu halbherzig im Schussblock, zu unkonzentriert in der Defensivarbeit als komplette Linie, zu wenig effektive Special Teams sind kleine Faktoren, die ein solch enges Spiel leider für den  Gastgeber entschieden haben. Jedoch hat man gemerkt, dass man erneut über weite Strecken mithalten und das Spiel auch dominieren konnten und das macht enorm viel Lust auf die nächsten möglichen Spiele gegen den UHC diese Saison. Das sagt der Best-Player Ville Pousi zum Spiel: „Es war mit Sicherheit nicht unser bestes Spiel und wir können um einiges besser spielen. In den nächsten Spielen werden wir das beweisen!“ 

An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen Fans, die uns das ganze Spiel in Weißenfels unterstützt haben und für eine absolut geile Stimmung gesorgt haben. Ab jetzt gilt der Fokus auch schon dem Auswärtsspiel in Hamburg am 16.02., welches mit Sicherheit kein Einfaches Spiel wird. Für beide Mannschaften geht es um Plätze, die es zu verteidigen gilt!

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