Die 3:13 Niederlage am zurückliegenden Wochenende in Weißenfels sollte die Mannen um Coach Mattias Persson nicht umhauen, aber warnen. Die galt es, so man nicht standhaft sämtliche Realitäten negiert, so in der Art einzupreisen. Nun gilt es eben am kommenden Sonntag im neuen „Wohnzimmer“ gegen die Lilienthaler Wölfe für den ersten Zuwachs auf der Punkte-Habenseite zu sorgen, auch wenn nach wie vor einige wichtige Schlüsselspieler auf der Kippe stehen.
Einen Punkt gab es gegen den kommenden Gegner in der Vorsaison. Den holte man am dritten Spieltag im Sportzentrum Schoofmoor, als man erst im Sudden Death mit 7:8 unterlag. Der Punktgewinn jährt sich übrigens am Samstag zum ersten Mal. Wie doch die Zeit vergeht. Vergangen ist nun auch die Zeit des Remo Hubacher an der Bande der Gäste.
Der neue Nationalcoach zeichnete in seiner zweijährigen Amtszeit maßgeblich für den Aufschwung der Norddeutschen bis hin zur zweimaligen Vize-Meisterschaft verantwortlich. Da ihm nun der Co-Trainer abhandengekommen war, und sich kein adäquater Ersatz finden ließ, warf Hubacher hin. Die Doppelbelastung TVL und Nati war unter dieser Voraussetzung nicht zu stemmen. So werden sich nun zunächst Mark-Oliver Bothe und Janos Bröker um die Trainingsbelange der Lilienthaler kümmern, und es dabei mit ihnen weitestgehend bekannten Gesichtern zu tun haben. Von den bekannten Namen verließen lediglich Grönvall und Akman den TVL in der Sommerpause. Die Lücke füllt ein Finne namens Vejalainen, sowie Schweiz-Rückkehrer Lukas Bieger. Somit platzt die dortige Trainingshalle personell sicher weiter aus allen Nähten, und man wird wie zuletzt gewohnt den Gegner mit 3 Reihen und bekannter Physis beackern. Offen bleibt die Frage, wie sich die neue Konstellation auf die Hierarchie im Team auswirkt. Der recht knappe 4:1 Auftakterfolg im Auftaktspiel daheim gegen Hamburg beantwortet sie noch nicht.
Unsereins hat zwar vor dem Match am Sonntag noch keine Punkte, und unsere Trainingshalle ist nur halb so voll, aber dafür haben wir mit Mattias Persson und Neu-Assisten Tommi Uosukainen wenigstens zwei richtige Coaches an der Bande. Diese werden aus dem Auftakt in Weißenfels ihre Lehren gezogen haben. Zu wacklig präsentierte sich an der Saale noch unsere Defense, und auch der junge Otto Fält sah sich dem härtesten aller Bundesliga-Winde noch relativ hilflos ausgeliefert. Learning by doing Teil 2 also, und ein erstes Pünktchen wäre auch nicht zu verachten.