Die Overtimemonster

Pressemitteilung, Floorball, Damen Regionalliga:
MFBC Grimma – UHC Sparkasse Weißenfels 4:3 (2:2, 0:1,  1:0; 1:0)

Wir hatten bereits im Vorbericht darauf hingewiesen: Gewinnt MFBC Grimma das Duell zwischen den Erzrivalen, ist es entschieden: Grimma hat die unbedeutende Ostmeisterschaft für sich entschieden und sich damit das wichtige Heimrecht in einem möglichen Entscheidungsspiel für die Playoff-Spiele erkämpft. Dieses gegen keinen geringeren als den deutschen Dauermeister und Europapokalfinalisten aus Weißenfels. Was für ein Jahresauftakt!

In den letzten fünf Saisons kamen die Grimmaerinnen lediglich mal zu einem Teilerfolg in der Vorrunde, so klar beherrschten die Cat‘s das Geschehen. Hatte Grimma in den letzten Jahren sein Defensivverhalten immer mehr verfeinert, um dann über Konter den Weißenfelserinnen den Schneid abzukaufen, so fand jetzt eine Systemwechsel statt. Mehr Steuerung, mehr Doppeln, mehr Geschwindigkeit, mehr Attacke heißen die Schlagworte. Deshalb ist es logisch, das Spiel mit drei Linien konnte noch nicht vom Tisch sein, obwohl dieses nach den negativen Erfahrungen beim Europapokal, mit den viele individuellen Fehlern, schon auf dem Prüfstand gelangte. Aber Headcoach Ralf Kühne hatte sich über den Jahreswechsel nochmals Gedanken gemacht, wie man die Zusammenstellung der Reihen optimieren kann, auch um den erhöhten Laufbedarf über sechzig Minute abzusichern.

Die Vorgabe des Chefs war klar, auch wenn dieser wegen seines Krankenstandes am Spieltag passen musste. Der restliche Trainerstab um Marcus Linke, Alexandra Nickel und dem ehemaligen tschechischen Nationalspieler Lukas Hruby nahm sich der Sache an.  Zwar gelang Weißenfels wieder zu Beginn des Matches ein Tor, welches aus einem etwas schlampigen Pass von Grimmaer Seite resultierte. Aber das stachelte Grimma zu einem erhöhten Druck auf das Tor von Indra Reck an.  Eine Kombination ausgelöst durch Stefanie Reinhardt über Alexandra Kürth auf Vanessa Weikum brachte wiederum Reinhardt in Schussposition. Tor. Kurz darauf gelang ein gewünschtes Doppeln in der gegnerischen Ecke mit Ballgewinn und auf Pass von Tereza Volakova schoss Daniela Kolbe Grimma in Führung, den Weißenfels kurz vor Ende der ersten zwanzig Minute ausgleichen konnte.

Grimma hatte etwas mehr vom Spiel aber auch etwas gegen eine bessere Chancenverwertung. Im Mitteldrittel agierte Grimma nervöser. Die Saalestädterinnen hatte etwas mehr vom Match und nutzten einen erneuten Grimmaer Fehler zur Führung. Einen eigenen Auswurf von Torfrau Pauliina Pekki brachte man nicht in den eigenen Reihen unter und schon lief der Konter, der im zweiten Nachschuss die Führung brachte.

Grimma spielte das gesamte Match mit seinen drei Linien und konnte so das Tempo hoch halten. Damit hatte Weißenfels seine Probleme. Es gelang nicht, dass gewohnte eigene Spiel aufzuziehen. Hinzu kamen permanente Zweikämpfe und ein gutes Blocken der gegnerischen Schüsse. Letztendlich war es dann Anne-Marie Mietz vorbehalten den Ausgleich zu erzielen. Damit hatte jeder Block einen Treffer zum Teilerfolg – Erreichen der Overtime –  beigetragen.

Im Vorbericht zum Spiel der Spiele wurden verschiedenen Fragen aufgeworfen. Die waren zu diesem Zeitpunkt hinreichend beantwortet. Mietz hatte ihre Verletzung auskuriert und spielte natürlich. Die Variante Spiel mit drei Linien wurde erfolgreich umgesetzt. Lena-Marie Lübker nahm ihren angestammten Platz neben Daniela Kolbe auf dem rechten Flügel wieder ein. Und dahinter sicherten das tschechische Verteidigerpaar Volakova und Dominika Kostelova die Angriffsbemühungen  der ersten Linie ab. Sonja Dietel und Alexandra Kürth hatten sich zudem einsatzbereit gemeldet. Pekki gab wieder die Nummer eins im Kasten. Zudem waren in allen drei Linien starke Tops unterwegs, die mit viel Laufbereitschaft als Sturmspitzen die Angriffsbemühungen von Weißenfels unterminierten. Dabei hatte Neuling Hannah Mestenhauser einige gute Einschussmöglichkeiten, die sie noch an sich vorbeirauschen ließ. Das geht besser.

Nur der Chef selbst glänzte durch Abwesenheit. Allerdings wurde sein Matchplan souverän bis dahin umgesetzt. Sieben Sekunden vor dem vorläufigen Schlusspfiff pfiffen die Schiedsrichter  eine Zweiminutenstrafe wegen Stockschlag gegen Weißenfels. Die betroffene Spielerin quittierte dies mit einer Beifallsbekundung und bekam noch einmal zwei Minuten oben drauf. Überzahl und nach knapp zwei Minuten spielte Volokava Dietel frei und diese ließ sich nicht lange bitten. Tor, Sieg und Jubel-Trubel-Heiterkeit. Und ein wichtiger Sieg in der Overtime. Das macht auch eine breite Brust für Kommendes. Nach vielen Jahren hat Grimma mal wieder die unbedeutende Vorrunde für sich entschieden. Und was heißt das für die zu gewinnenden Pokale. Nichts, denn es wird in zwei Monaten zuerst auf die noch zu zulosenden Gegner ankommen, die man Halbfinale des Pokals und der Meisterschaft bezwingen muss. Und treffen dann die beiden deutschen Topteams aufeinander, werden die Spiele über die Tagesform entschieden. Naja, wie immer eben.

Und was spielt es dann für eine Rolle, dass Grimma am Sonntag mit schmaler Besetzung in der Verbandsliga der Herren der DHfK II 3:13 unterlag und Weißenfels in der anderen Staffel den USV Jena mit 2:1 bezwang. Wichtig ist gegeneinander!

rk

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