An ungewohnter Spielstätte (es ist bereits die 5. Heimspielhalle in dieser Saison) bezwang unser Herrenteam das Tabellenschlusslicht aus Bremen und machte die 30 Punkte in der Abschlusstabelle voll. Bremen verteidigte mit allen Körperteilen und hatte einen Pakt mit dem Aluminium geschlossen.
MFBC Leipzig vs. Eiche Horn Floorball 7:3 (2:2, 2:1, 3:0)
Sonntag, 26.03.2017 – 16.00 Uhr – Sporthalle an der Radrennbahn, Leipzig
Wer den Takt an diesem letzten Spieltag der Bundesligahauptrunde vorzugeben haben sollte, war angesichts der Tabellensituation hinlänglich bekannt. Als Inhaber der roten Laterne, mit 7 Punkten im Gepäck, reisten unsere Gäste mit 2 kompletten Reihen und zwei Torhütern in die Behelfsspielstätte des MFBC. Ach ja, einen Matchplan hatten sich die Grün-gelben ebenfalls in ihren Rucksack gesteckt und dieser sollte gar nicht mal so übel sein.
Zunächst schauen wir einmal auf unsere Aufstellung und sehen, dass Henrik Koivistoinen nach einer Klasseleistung in Wernigerode erneut mit Fieber darniederlag und seinen Spielwitz nicht unter Beweis stellen konnte. Robert Ecke spielte zurückgezogen in der Verteidigung neben Tomas Novotný und wechselte sich mit dem eingespielten Duo Hoppe-Hrubý ab. Mit drei Angriffsformationen sollte, ähnlich dem Wernigerode-Match, mit Spielwitz viel Druck auf die Bremer Hintermannschaft ausgeübt werden.
Als dann Luther/Galetzka die Partie anpfiffen, war Alarm angesagt. Die Eröffnungssymphonie spielten die Bremer mit ohrenbetäubendem Knall. Dem 0:1 durch Noah Ehrenfried (auf Abwurf des Goalie Lizotte) nach 32 Sekunden, ließ Brüderchen Kai Ehrenfried nur 12 Sekunden später das 0:2 folgen. So hatte sich das unser Trainer sicher nicht ausgemalt. Die Ermahnung an seine Mannen, doch noch einmal in die Noten zu blicken, fruchtete dann erstmals in der 4. Spielminute. Kanta spielt seinen Landsmann Hrubý frei, der den Ball unhaltbar ins Tor trommelt. Leipzig riss nach und nach die Kontrolle des Spiels an sich und noch bevor Bremen die richtige Verteidigungsrezeptur fand, erzielte Thomas Osterland nach Zuspiel von Kretschmar den Ausgleich. Ab dann – war Schluss mit Torschießen. Eiche Horn verstand sich bestens darin, mit vielen Beinen im eigenen Strafraum zu verteidigen und Lücken zu schließen, während die Angriffsbemühungen des MFBC ein ums andere Mal abprallten.
Trotz Forechecking und guter Abstimmung beim Unterbinden der norddeutschen Konterattacken, blieb es bis zur 29. Minute beim 2:2 und mit jedem verpufften Angriff wuchs die Befürchtung vor einem ermüdenden, zähen Floorballkonzert. Robert Ecke nahm sich dann aus der Entfernung ein Herz und jagte ein Geschoss aus gut 15 Metern in die Maschen zur ersten Führung des Tages. Zuvor gelang es offensiv gehemmten Gästen in 4 Minuten Überzahl kein einziges Mal erfolgreich abzuschließen. Goalie Pavel Lubentsov hatte dieses Mal als Dirigent des 4-er Blocks große Freude an der laufintensiven Verteidigungsarbeit seiner Vordermänner.
In Spielminute 15 verstanden sich dann allerdings alle Beteiligten falsch. Wir verstehen nicht, dass die Schiris uns einen Freistoß zusprechen, Bremen weiß nicht was sie mit dem Geschenk anstellen sollen und schlagen den Ball hoch hinaus, unsere Defense ist desillusioniert. Nur einer hat den Überblick und der trägt grün und pflückt sich das Bällchen aus der Luft und lässt Lubentsov alt aussehen. Wer sollte hier die Musik spielen? Coach Persson erinnerte sich an ein Stück namens „Der Nussknacker“ und flüsterte seiner Überzahlreihe die Melodie als Komarov auf Bremer Seite wegen Stockanhebens auf der Strafbank Platz nahm. Einen Hrubý muss man da nicht zweimal bitten und nur 15 Sekunden später fand er – wieder per Fernschuss – ein kleines Loch im Bremer Quartett (36.). Die Führung änderte allerdings nichts an der Komposition des Spiels – die Eiche stand tief und der MFBC ließ immer mal wieder Pfosten oder Latte erklingen (wir haben bis zur 40. Minute deren 6 gezählt).
Der Schlussakkord sollte dann aber mit einem dreifachen Paukenschlag beginnen. Das Rezept hieß erneut Fernschussfeuerwerk. Erst kann Novotný (43.) jubeln, und später erneut Hrubý (46.). Dazwischen hatte sich ein Tor gemogelt, das so überhaupt nicht nach Bremer Geschmack war. Ballverlust im Vorwärtsgang und man konnte den einzig richtig herausgespielten Treffer der Partie genießen. Ronkanen fiedelt den Ball an den langen Pfosten, wo sich Marco Gühlke mit dem 6:3 mit Knicks zu bedanken weiß. MEHR. PASSIERTE. NICHT. Das Duell klang ohne weitere große Aufreger aus. Lediglich das Bremer Gehäuse erklang weitere vier Mal.
Als Best Player wurden nach dem Spiel Bremens Goalkeeper Nicolas Flathmann und unser Kapitän Robert Ecke von unserem Partner THE FRIENDLY SWEDE ausgezeichnet.
Sicher hätte man sich von dem Match aus Leipziger Sicht etwas mehr erhofft. Eiche Horn schien sich sehr gut vorbereitet zu haben und ließ zu keinem Zeitpunkt von ihrer Taktik ab. Sicher ist wohl, dass Sie in diesem Duell die wesentlich bessere Vorbereitung für die eigenen Playouts wiederfanden als aus Leipziger Sicht. Die Herren aus Berlin, die am kommenden Sonntag in Leipzig zum Auftakt der Titelkämpfe in Leipzig gastieren, legen mit Sicherheit einen anderen Rhythmus an den Tag.
Spielbericht: https://fvd.saisonmanager.de/index.php?seite=game&game=1242822503e8e3177e471a714beacbd1
Highlightvideo: Folgt auf dem MFBC Youtube Channel
Hinweis nächste Bundesligaspiele:
PLAYOFF-VIERTELFINALE
MFBC Leipzig vs. BAT Berlin (H, Spiel 1 der Best-of-3 Serie)
Sonntag, 02.04.2017 – 15.00 Uhr – Jahn-Sporthalle, Leipzig/Liebertwolkwitz
pd