Höchster Saisonsieg …

… garniert mit einem kleinen „aber“. Souverän liest er sich, der 9:2 (3:0,4:1,2:1) Auswärtserfolg unseres Bundesliga-Teams am Samstag Nachmittag bei den Unihockey Igels Dresden. Wenn jedoch im Anschluß an die Partie mit Patrick Schmidt unser Torhüter völlig zurecht als Best Player des Teams ausgezeichnet wird, muss man im weiteren Berichts-Verlauf schon einen kleinen Blick auf das Zustandekommen der Ehrung werfen. Kurzfristig musste Coach Matze Persson vor der Partie noch auf die erkrankten Renè Röder und Max Patzold  verzichten, womit das erneute Agieren mit zwei Reihen vorbestimmt war. Der vakante Platz in Reihe 2 wurde hierbei durch Kapitän Matthias Böthgen eingenommen.

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Wieder ein starker Rückhalt in Dresden: Patrick Schmidt

Völlig ungewohnt präsentierte sich unser Team diesmal von Beginn an hellwach. Zwar verlor Christian Faber das Bully, doch blitzschnell angelte sich Atte Ronkanen den Lochball vom Gegner zurück, ging zwei, drei Schritte, und schoss von Linksaußen nach 10 Sekunden zum 1:0 ein. Wir haben nachgeschaut, Attes 23.Saisontreffer war somit definitiv das schnellste Tor der laufenden Bundesligarunde, und zugleich der 100.Treffer des Teams in dieser Saison. Die Mannschaft sollte sich dieses doppelte Jubiläum vom bedauernswerten Schützen ausreichend bezahlen lassen. Im Nachgang entwickelte sich zunächst eine Partie mit leichten spielerischen Vorteilen für unser Team, wobei man jedoch auch dem Gegner entschieden zu oft die Gelegenheit zum Abschluss gab. Doch hellwach präsentierte sich diesmal ebenso von Beginn an Patrick Schmidt im Leipziger Kasten. Er fischte sicher und reaktionsschnell weg, was auf seinen Kasten kam, und ganze dreimal stand dem Team im ersten Drittel das Glück zur Seite, als Dresdner Schüsse vom Torgestänge aufgehalten wurden. Dabei schleppten die Gastgeber die spürbar verunsichernde Last einer 2:17 Heimniederlage gegen Wernigerode vom letzten Wochenende mit durch die Partie. Gegen ausgebufftere Gegner im Zenit ihrer Schaffenskraft ist daher zwingend ein besserer Zugriff in der Defense erforderlich. So reichte unserem Team ein Doppelschlag in der 11.Spielminute zur beruhigenden 3:0 Führung. Daniel Luderer und erneut Atte Ronkanen trafen binnen 32 Sekunden, was dann auch die letzten zählbaren Höhepunkte des 1.Drittels blieben.

Das zweite Drittel sah unser Team dann „hinten“ weniger anfällig, wobei man den Eindruck gewann, Dresden mit dem 3:0 schon ein wenig den Zahn gezogen zu haben. Sicherkontrollierte man nun Spiel und Gegner, und baute aus: Daniel Luderer (22:58min) und Aku Leino (28:27min) zum 5:0. Unmittelbar nach dem fünften Treffer die erste Unterzahl für unser Team nach einem nicht wegzudiskutierenden Wechselfehler. Doch wie bereits am letzten Wochenende galt auch in Dresden: Unser Unterzahlspiel ist derzeit eine Bank. Doch damit nicht genug. Torsten Harnisch weit und lang (der geneigte Zuschauer konnte sich während des Flugs des Lochballes getrost ein Stück Kuchen vom Dresdner Buffet holen) auf den vorm gegnerischen Kasten lauernden Stanislav Kanta, 6:0. Es folgte das 7:0 durch Aku Leino (31:20min) und  5 Sekunden später die nächste Zeitstrafe. Atte Ronkanen hatte Redebedarf, die Schiedsrichter nicht. Unterzahl? Uns egal! Es brannte nichts an. Apropos brennen, Patrick Schmidt hatte im Spielverlauf augenscheinlich eine Zu Null-Lunte gerochen. Da kann man schon verstehen, das er not amused war, als man sich in der 38.Minute mit einer simplen Freischlag-Kombi unmittelbar vor seinem Kasten übertölpeln lies (Marcel Schulze für die Gastgeber, 37:47min). Mit einer 7:1 Führung ging es in die Kabine.

Zuschauer-Fachsimpelei in der Drittelpause an der frischen Luft vor der Halle: Der Dresdner zum Leipziger: „Bei euern Chancen müsstet ihr uns abschießen.“, darauf resignierendes Schulterzucken beim Leipziger: „So ist halt der MFBC.“ Hier eine technische Unzulänglichkeit, da ein Annehmen das Balles, wo der direkte Abschluss angebracht schien, ja, wir könnten schon das eine oder andere Tor mehr erzielen.

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Fingerzeig(e) nach oben?

Christian Faber hatte wohl gelauscht. Kein Zaudern und kein Zögern, einfach mal satt getroffen die Murmel und rein damit. 41 Sekunden waren im letzten Drittel gespielt, 8:1, und der Assist kam von Atte Ronkanen. Letzterer eröffnete den Leipziger Torreigen des Tages, und beendete ihn auch mit dem 9:1 (46:25min). Danach passierte nicht mehr all zuviel. Eine eigene Überzahl blieb ungenutzt, und Dresden kam zu seinem zweiten Treffer (Nick-Ingo Engemann, 54:16min), das wars auch schon.

Ein am Ende entspannter Sieg sichert aktuell weiter den 3.Tabellenplatz und die Playoff-Teilnahme. Mit dieser Sicherheit im Kopf geht es nun gegen die zwei Vorrunden-Überteams. Den Auftakt bildet die Partie gegen die derzeitigen Ballermänner der Liga, die Red Devils aus Wernigerode. Bully in der Sporthalle am Rabet ist am kommenden Sonntag um 15:00Uhr. Damit nähern wir uns endgültig auch dem Zeitpunkt, wo Prüflinge wieder freie Köpfe brauchen, Urlauber erholt zurück sein sollten, und kranke sowie verletzte Spieler im Idealfall wieder in voller Leistungsfähigkeit zum Team zurückkehren. Mit dem gestrigen Erfolg haben wir die zwischenzeitliche Leistungs-Talfahrt endgültig hinter uns  gelassen, ohne unsere Schwächen in Gänze ausgemerzt zu haben. Von deren Behebung wird nun vieles abhängen. Unsere Trainer und auch unsere Spieler kennen sie. Am Ende wird über den weiteren Saisonverlauf daher sicher auch ein Stück weit im Kopf entschieden. Packen wirs!

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Atte Ronkanen (3/1), Joonas Hauska, Stanislav Kanta (1/3), [C] Matthias Böthgen, Teemu Samuli Ahokas, Danny Weißwange, Aku Juhani Leino (2/0), Andrè Mühle, Torsten Harnisch (0/1), [T] Patrick Schmidt, Christian Faber (1/1), Hannes Naumann, [T] Pavel Lubentsov, Daniel Luderer (2/0), Wenzel Flemmig (0/1)

Fotos Luisa Mocker

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