Ihr müsst jetzt ganz mutig sein!

Kommt, steigt mit uns hinab in die Tiefen des frühsaisonalen Tabellenkellers. Dahin, wo das Licht schwindet, und wo sich schwere, abgestandene und feuchte Luft dem Erfolgsdruck ähnlich auf die Teams des BAT Berlin und des MFBC Leipzig senkt. Zu finden ist das schaurige Gewölbe in der Berliner Max-Schmeling-Halle. Der Abstieg beginnt am kommenden Samstag um 15:00Uhr.

Nur für euch stürzen wir uns bereits vorab ins Ungewisse, und werfen hier und jetzt einen ersten Blick hinein:

Ein grausiger Anblick! Huch, hat da eine Ratte gequickt? Hau bloß ab! Mistvieh!

Was verschlägt einen nur in solch eine unwirtliche Umgebung, fragt man sich unwillkürlich?

Hydra
Gerümpel

Eine Rote Laterne in unserer Hand spendet uns ein wenig Licht, als wir uns vorsichtig auf Spurensuche begeben. Psst, wir haben was gehört! Klang wie „2,3, Floor Fight“ o.s.ä.. Scheint also die falsche Richtung gewesen zu sein. Um die kümmern wir uns später mal. Mit einem unbehaglichen Gefühl schleichen wir weiter, immer weiter. Hinein in ein vor sich hin moderndes Labyrinth aus Gängen, Kammern und Nischen. Vorbei an altem Gerümpel und Kisten mit schwer zu deutenden Beschriftungen. Da, wieder dieses Quicken! Schrill, laut, Todesangst versprühend, gefolgt von irrem Gelächter. Uns stehen alle Haare zu Berge. Wir zögern, aber nur kurz. Dann folgen wir dieser Kakophonie der Töne. Minuten später, ein Lichtschein. Wir lugen vorsichtig um die Ecke, und sehen sie, die Berliner. Ein wahrhaft trostloser Anblick. Zum Auftakt 4:8 in Schriesheim unterlegen, und anschließend von Weißenfels daheim mit 2:14 schnell wieder zurück in die Dunkelheit gejagt, als man kurz mal die Nasen ins Tageslicht recken wollte. Ein paar Leutchen sind das schon (zumindest mehr als bei uns), die da um ein kleines Feuerchen in der Ecke hocken, und sich genüsslich am Spieß eine… Nee, das wollt ihr jetzt nicht wirklich wissen!! Wir vernehmen ein ziemliches Sprachengewirr, als sie am schmieden finsterer Erfolgspläne für den Samstag sind. Aber einer fehlt: Fredrik Azelius! Dessen Weggang, das Fehlen seiner unglaublichen spielerischen Präsenz kommt einer temporären Berliner Enthauptung gleich. Bis, einer Hydra gleich, neue Köpfe nachwachsen, müsste unsereins eigentlich die Chance nutzen. Leider gibt es da ein großes ABER. Wir treten jedoch lieber erstmal auf leisen Sohlen den Rückzug an, bevor uns der unheimliche Haufen noch entdeckt.

Jetzt nur die Ruhe bewahren. Gilt nicht nur in dieser Situation. ;-)

Aargh, jetzt hängt uns hier auch noch so ne fette Spinne im Gesicht rum! Eeekelhaft!

Ob wir hier jemals wieder rausfinden? Doch darüber können wir uns später Gedanken machen. Noch sind wir hier nicht fertig und arbeiten uns tiefer hinein, ins Grauen. Ein entferntes leises „Klack, klack“ erregt unsere so schon zum Zerreißen angespannten Sinne. Na gugge, da haben wir sie doch gefunden, ein paar Gänge weiter, ein paar Minuten später. Ein schneller Blick! Passt locker in eine 3m²-Nische, unser aktuelles MFBC-Bundesliga-Herrenteam. Ist Berlin „nur“ enthauptet, muss man beim Anblick unseres Kaders schon von einer Ganzkörper-Amputation sprechen. Aber Stop! Genau darüber wollten wir ja ausdrücklich mal (noch) nicht sprechen. Wir lauschen auch hier noch ein bisschen, und hören aus dem allgemeinen Gemurmel immer wieder „Effizienz, Effizienz, Effizienz“ heraus, während parallel zwei Leute wie verrückt versuchen, einen Lochball in ein leeres Floorball-Tor zu schießen…klack, klack. Rund um das Tor löst sich bereits die sowieso schon morsche Wand auf! Und das alles auf 3m²! Total verstörend das Ganze. Wir kriegen es jetzt wirklich mit der Angst zu tun, müssen raus hier, sofort, schnell! Beim Davonhasten knallt unsere Rote Laterne an eine Wand, laut und vernehmlich. Das wars! Wir sind im Eimer! Da, zwei bleiche Gesichter gucken um die Ecke: Schuschwary und Rosenthal. Sie bieten uns freundlich ihre Hilfe an. Uns fallen tonnenweise Steine vom Herzen (wir hatten mit dem Leben bereits abgeschlossen). Tatsächlich, zielsicher und zügig geleiten uns die Herren durch das Labyrinth wieder gen Tageslicht. Man kenne sich bestens aus hier unten, meinen die Beiden noch, bevor sie wieder in der Dunkelheit verschwinden.

Nun stehen wir wieder hier oben, im Licht. Während wir erleichtert „…die Berliner Luft, Luft, Luft“ vor uns hin summen, versuchen wir das Erlebte zu verarbeiten. Nein, niemand sollte so da unten Leben müssen! Jeder muss ein Recht auf Tabellen-Tageslicht und Erfolgsluft haben. Daher fordern wir: Alle raus da unten! Aber wir zuerst! ;-)
cs

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