Nur mit Toren gewinnt man Spiele

Reihe 3 der Grimmaerinnen

Floorball, Damen, Finale:

MFBC Grimma gegen UHC Sparkasse Weißenfels     3:7 (0:2, 2:4, 1:1)
MFBC Grimma gegen UHC Sparkasse Weißenfels     3:5 (0:3, 0:0, 2:2)

Nur wenn man Tore schießt, kann man auch Spiele gewinnen, lautet Fazit des verantwortlichen Übungsleiters. Dieser von Ralf Kühne zackig hingeworfenen Binsenwahrheit kann man nur zustimmen. Grimma hatte sich mit dem 8:5 Auswärterfolg in Weißenfels eine gute Ausgangsposition für das Finale geschaffen. Dort spielte das Thema Tore schießen ebenfalls eine bedeutende Rolle. Wenn es läuft, dann läuft es. Sieben Tore in zwanzig Minuten waren eine klare Ansage, die leider am letzten Wochenende keine Fortsetzung fand.

Die Chancenverwertung ist ein seit Jahren bestehendes Manko im Grimmaer Spiel, welches bisher auch Kühne nicht wesentlich abbauen konnte. Erneut musste man die Überlegenheit des Erzrivalen aus Weißenfels anerkennen. Zwar ging es wieder über die volle Distanz in der Finalserie, aber am Ende konnten die Cats den Pokal in die Höhe stemmen. Eine höhere Effektivität bei der Chancenverwertung und eine sich steigernde U19-Nationalspielerin Sophie Kleinschmidt im Kasten der Weißenfelserinnen waren am Ende die Garanten, um Grimma in Schach zu halten. Kleinschmidt zeigte in den beiden entscheidenden Spielen eine überragende Leistung. Zurecht wurde sie am Sonntag als beste Spielerin auf Weißenfelser Seite ausgezeichnet.

Sophie kleinschmidt im Tor der Weißenfelserinnen

Die Bewertung der Spiele 2 und 3 der Finalserie um die Deutsche Meisterschaft fallen zudem noch recht noch unterschiedlich aus. Im Samstagsspiel konnte man eine Kopie des Hinspieles erkennen. Grimma begann nervös und mit wenig Esprit beim Vortrag der eigenen Angriffe. Man kam einfach nicht ins Spiel und nicht einmal zu vernünftigen Abschlüssen. Weißenfels war überlegen und spielte sich Chancen heraus, die letztendlich in der 7. und 17. Minute in eine 2-Toreführung mündeten. Auch im Mitteldrittel bekam Grimma das Spiel nicht in den Griff. Peu à peu baute Weißenfels die Führung auf 4:0 aus (27.), ehe Anne-Marie Mietz in der gleichen Minute noch den Anschlusstreffer erzielen konnte. Schon davor hatte Grimma auf 2 Linien umgestellt, ohne dass man dem Spiel eine Wende geben konnte. Anders als im Hinspiel gelang es nicht, das Spiel offen zu halten, so dass man mit einem 4-Tore-Rückstand in die Drittelpause ging.

Die Grimmaer Muldentalhalle war an beiden Tagen ein brodelnder Kessel.

Grimma hatte bis dahin vier Zeitstrafen hinzunehmen, zweimal wegen fehlenden Abstands bei Freischlägen und einmal wegen eines Wechselfehlers. Die Strafe wegen Kopfspiels von Hannah Götze war eher keine strafwürdige Aktion, da der Ball von oben kommend ihre Stirn traf. So entstandenen aber weitere Drucksituationen, die man besser hätte nutzen können, um auf einen Torerfolg zu spielen. In der Unterzahl agierten die Wikingerinnen an beiden Tagen sehr stabil. Allerdings konnte man nicht wie sonst Akzente nach vorn setzen, geschweige denn auch in der Unterzahl zur Aufbau der Moral einen Treffer erzielen.

Angesichts des Rückstandes und des drohenden 3. Spieles am Sonntag war man sich im Trainerstab einig, wieder auf 3 Linien umzustellen und ein hohes Pressing in der Weißenfelser Hälfte zu versuchen. Dadurch konnte  man jetzt dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. In Weißenfels wurde das letzte Dritte mit 7:3 gewonnen. Ein ähnliches Drittelergebnis hätte die Wende herbeiführen können. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Selbst 100%ige Chancen wurden nicht genutzt. Weißenfels ließ zwar auch einige gute Einschusschancen verstreichen, aber die Effektivität bis zum letzten Drittel war einfach besser. Hätte Grimma am Samstag diese Effektivität an den Tag gelegt, dann hätte . . . .

Am Sonntag konnte man 10 Minuten vor Spielende noch den Ausgleich erzielen.

Naja: Hätte hätte Fahrradkette. Trotz dass man lange Zeit die taktischen Vorgaben nicht umsetzen konnte und von einem doch eher gebrauchten Tag sprechen musste, waren Chancen für einen Showdown zum Titel gegeben.

Aber die Binsenweisheit ist, dass der Ball  auch tatsächlich im Netz zappeln muss. Ein Entscheidungsspiel war jetzt notwendig, um den Meister zu ermitteln. Vor einer wieder großartigen Kulisse auf der gut gefüllten A-Tribüne Muldentalhalle konnten die Zuschauer ein sehr spannendes Spiel erleben. Grimma agierte erneut mit 3 Linien und begann von Anfang an ein hohes Pressing zu spielen. Das zeigte Wirkung. Die MFBC-Damen konnte sehr viele gute Ansätze für Torabschlüsse erzwingen. Die Tore erzielten allerdings in der 7. und 17. Minute die Weißenfelserinnen. Ihrerseits wenig Abschlüsse bis dahin, aber die 2 guten Chancen nutzte die Cats eiskalt. Wieder eine hohe Effektivität! Als Laura Neumann kurz vor dem Pausenpfiff noch auf 3:0 erhöhte, sah die Grimmaer Anhängerschaft auf der Tribüne schon die Felle davon schwimmen.

Im Mitteldrittel wurde weiter auf Angriff gespielt. Es war erneut Anne-Marie Mietz vorbehalten, in einer Überzahlsituation den Anschlusstreffer zu erzielen. Das Spiel der Grimmaerinnen war mit dem samstäglichen Auftritt nunmehr nicht zu vergleichen. Die Mannschaft kämpfte, zeigte Herz und bewies Mut. Allerdings war auch hier wieder festzustellen, dass man selbst Hochkaräter nicht im Kasten von Kleinschmidt unterbringen konnte. Die U19-Nationalspielerin war eine sehr gute Vertretung für die immer noch verletze Nationaltorhüterin Indra Reck.

Im Schlussdrittel nutzte Stephanie Reinhard eine Vorlage von Kapitänin Sabine Wagner zum Anschlusstreffer (48.). Eine darauf ausgesprochene 2-Minuten-Strafe gegen Weißenfels wegen Stockschlag nutzte mit Ablauf dieser Strafe Anne-Marie Mietz zum vielumjubelten Ausgleich. Damit belohnte sich der MFBC für seinen couragierten Auftritt. In der 50. Minute war der Ausgang der Meisterschaft wieder völlig offen. Letztendlich konnte Weißenfels 2 Minuten später zurückschlagen. Ein scharfer Schuss von der rechten Außenseite durch Katja Leonhardt brachte Weißenfels erneut in Führung. Erst jetzt stellte Grimma auf 2 Linien um. Der Versuch eine noch höhere Qualität ins Spiel zu bringen. Allerdings war es wieder an Weißenfels in der 55. Minute das nächste Zeichen zu setzen. 5:3. Auch das Herausnehmen der Torhüterin brachte nicht den gewünschten Effekt. Es gab zwar noch Abschlüsse auf das Tor von Kleinschmidt, ohne dass allerdings zwingendes daraus folgte.

Der Pokal für den Vize-Meister ist wenigstens golden!

Letztendlich muss man der Effektivität und der spielerischen individuellen Klasse von Weißenfels Tribute zollen. Am Ende bleibt ein etwas fader Beigeschmack, das beste Spiel des Jahres abgeliefert und doch verloren zu haben. In der abgelaufenen Saison stand es nun 3:3 im Duell der Erzrivalen. Die entscheidenden Spiele gewann allerdings der UHC und damit auch das Double.

Aber eine neue Saison wird kommen und das Duell geht auf ein Neues in das nächste Jahr. Nach langer Zeit wieder ein Jahr der Damen-Bundesliga, worauf sich alle Beteiligten nunmehr freuen.

rk

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