Schkeuditz fightet sich in Pokalrunde 2

Das Pokallos hatte unserem Regionalligisten aus Schkeuditz ein Heimspiel gegen den Neu-Zweitligisten Hannover 96 beschert. Drei völlig verschiedene Spielabschnitte sorgten am Ende für lächelnde Gesichter beim Smeilus-Team – der Einzug in die nächste Runde bedeutet einen gelungen Auftakt in eine spannende Saison.

MFBC Schkeuditz vs. Hannover 96 Floorball 7:5 (1:3, 2:0, 4:2)
Samstag, 16.09.2017 – 15.00 Uhr – Dreifeld-Schulsporthalle Schkeuditz

Mit prallgefülltem Kader und jeder Menge Anspannung sollte der heiße Start in die neue Spielzeit gleich in einem K.O.-Spiel gelingen. Gegen die höherklassige Mannschaft aus Niedersachsen stellte Trainer Toni Smeilus sein Team zunächst mit einem Appell an das individuelle Engagement jedes Einzelnen ein. Dass nämlich von „nicht viel“ auch „nicht viel“ kommt, sollte sich im späteren Spielverlauf mehrfach beweisen. Aus dem bisher letzten Aufeinandertreffen beider Teams wenige Wochen zuvor im Vorbereitungsturnier konnten zu wenig klare Erkenntnisse über die Spielweise der Niedersachsen gewonnen werden, zu unterschiedlich war die Zusammenstellung des 14-köpfigen 96-Kaders. Und so musste man eben mal schauen, was so geht und dann beherzt zugreifen, wenn sich die Chance bietet.

Angeführt von Kapitän Max Schulemann und dem Neu-Bundesligagoalie Josef Linke sollte der Zweitligist mit drei Linien bearbeitet werden.
L1: Damm – Dietel – Schulemann – Blochwitz – Mühle
L2: Naumann – Beyer – Röder – Sommer – Saß
L3: Benndorf – P.-G. Richter – Käseberg – Weikum – Kunkel
Bank: Wieczorek – F. Richter – F. Hoffmann – Schuster

Akt 1: Tohu-Wabohu!

Die Partie begann schließlich mit einem Feuerwerk der Gäste und die Alarmglocken wollten gar nicht aufhören zu schrillen. Ein ums andere Mal starteten die Hannoveraner gefährliche 3 vs. 2 Angriffswellen nach taktisch cleveren Ballgewinnen. Keine der drei Schkeuditzer Reihen konnte zur Frühphase der Partie diesen Attacken standhalten. Die großen Abstimmungsschwierigkeiten innerhalb der Reihen, welche so zum ersten Mal gemeinsam auf der Spielfläche agierten, waren unübersehbar. Ballverluste noch und nöcher, wenig Ruhe im Aufbau und mangelnde Geduld gipfelten schließlich in Minute 10 und 11 in der verdienten 2:0 Führung der 96er. Der Anschlusstreffer durch Neuzugang Hannes Naumann nach einem schnell ausgeführten Röder-Freischlag ließ kurz Hoffnung aufkeimen, ehe die Gäste den alten Abstand wieder herstellen konnten (15.). Dass es am Ende des 1. Drittels „nur“ 3:1 für Hannover stand, war auch deren Abschlussschwäche geschuldet und so gab es einiges an Diskussionsbedarf in der Schkeuditzer Pausenansprache.

Akt 2: Kontrollübernahme!

Die Hinweise der Herren Smeilus und Aushilfscoach Fritsche zeigten nach dem Seitenwechsel dann Wirkung. Einsatz für Einsatz erarbeiteten sich alle drei Linien mehr Sicherheit und Ruhe. Die überfallartigen Angriffe der Gäste konnten in diesem Drittel nahezu komplett unterbunden werden und die Jungs auf der Platte belohnten sich dann auch mit Toren. Die gute Arbeit der Linien 2 und 3 sorgte dann auch für kreative Freiräume der ersten Formation, so dass erst Dietel (23.) und später Mühle nach feiner Kombination (35.) den Ausgleich herstellen konnten. Hier und da schlichen sich zwar noch ein paar schlampige Abspielfehler ein, im Großen und Ganzen legte man allerdings im Vergleich zu den ersten 20 Minuten eine wesentlich konzentriertere Performance aufs Parkett.

Akt 3: Feuer Frei!

Alles auf Null, aber endlich mit Selbstvertrauen und Balance sollte also der Schlussakt die Entscheidung bringen. Wie man am besten Tore schießt, gab MFBC-Legende Christian Fritsche den Jungs noch vielversprechend mit auf den Weg. Vor allem sollte im Überzahlspiel zu Drittelbeginn die erste Führung bringen. Da hatte allerdings ein gewisser Herr Stubbe etwas dagegen und nutzt ein Missverständnis der Schkeuditzer Aufbauspieler mit seinem vierten Scorerpunkt des Tages zur 3:4 Führung (41.). Strenger Blick von Smeilus an seine bundesligaerfahrenen Spieler –> Message verstanden und das richtige Abschlusskonzept ausgekramt, versenkt Dietel auf Zuspiel seines Kapitäns zum 4:4 (44.). Nur eine Minute später dann erneut eine erst-Drittel-verdächtige Unaufmerksamkeit vorm eigenen Tor, die Hannover erneut in Front bringt. Tödlicher Blick von Smeilus an seine bundesligaerfahrenen Spieler –> Message verstanden, das richtige Abschlusskonzept ausgekramt –> 5:5 (46.).

Als dann je ein Spieler beider Teams die Strafbank hüten muss, nimmt sich auch Perry Saß der Fritsche-Vorgabe an und verwandelt, nach feinem Pass von Toni Sommer, einen Direktschuss in die Maschen (51). Hannover 96 war zu diesem Zeitpunkt sichtlich verärgert ob des erstmaligen Rückstandes und bemühte sich das Ruder noch einmal an sich zu reißen. Weil es aber gerade so überragend funktionierte, legte Dietel noch einen nach und stellte aus 10 Metern auf 7:5. Auszeit Hannover und es begannen 7 Minuten in denen Josef Linke und seine 15 Vordermänner ihre Abgeklärtheit unter Beweis stellen mussten. Die Führung im Rücken gab Selbstvertrauen und so prallten die niedersächsischen Angriffe ein ums andere Mal ab. Als Schkeuditz dann wegen Bodenspiels sogar noch in einer 4. vs. 6 Unterzahl agieren musste, zeigte sich das Kämpferherz und der unbedingte Wille sich diesen Sieg nicht wieder entreißen zu lassen.

Baustellen hin oder her, mit diesem Learning-by-doing Ergebnis kann das Team als Ganzes stolz sein. Auf diesem Spiel lässt sich aufbauen und vielleicht erlaubt die Losfee ja einen ähnlichen Fight auf Augenhöhe.

Spielbericht:
https://fvd.saisonmanager.de/index.php?seite=game&game=11578

Fotos: mfbc

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