Souveräner Dreier dank Vollzähligkeit und „Osti“-Show

Mit sage und schreibe 20 (!) Akteuren bezwingt der MFBC im 16. Saisonspiel die vom Verletzungspech stark geschwächten Floor Fighters im Sachsenderby. Eine starke Teamleistung sorgt vor eigenem Publikum auch endlich wieder für das verlorengegangene Selbstvertrauen. Thomas Osterland erwischt einen Sahnetag und tut, wofür er zu Saisonbeginn geholt wurde – als Allzweckwaffe überzeugen.

MFBC Leipzig vs. Floor Fighters Chemnitz 13:3 (2:0, 6:3, 3:3)
Sonntag, 05.03.2017 – 17.00 Uhr – Sporthalle Brüderstraße, Leipzig

Ohne Peer Mathiebe (Nummer 28 + Alter 31) läge der Chemnitzer Altersdurchschnitt wohl bei ca. 12,8 Jahren.

Dass einem die Chemnitzer Jungs in ihrer aktuellen Misere echt leid tun können, ist unbestritten. Nahezu sämtliche Leistungsträger, von Nationalspieler Schuschwary über Youngster Rosenthal und Gastspieler Hellström, sind zum Teil schwerwiegend verletzt zum Zuschauen verdammt. Die rote Laterne in der Hand mussten es bei Chemnitz die jungen Wilden richten. Mit einem Altersdurchschnitt von 18,5 Jahren gingen diese in die Partie am Sonntagabend – ein Beweis guter Nachwuchsarbeit, aber eben auch die große Chance für den MFBC sich den Frust der letzten Wochen von der Seele zu schießen. Mitleid ist in der jetzigen Situation in Leipzig unangebracht, zu lange hatte man mit ähnlichen Problemen zu kämpfen und zu viele Punkte abgeben müssen.

Anscheinend war der Spielort Brüderstraße als Sehnsuchtsort für mehr Heimspiele und das wöchentliche Teamevent im Jump House Leipzig Grund genug, dass sich Persson und Weißwange über einen kompletten Kader freuen durfte. Auf Kapitän Robert Ecke (Urlaub) musste zwar verzichtet werden, aber dieser Ausfall konnte gut kompensiert werden. Nach langer Abwesenheit gesellte sich auch Lukas Schönnagel wieder zum Team, blieb aber ohne Einsatz.

Folgende Linien sollten das Duell mit hohem Ballbesitzanteil und viel Laufarbeit zu den eigenen Gunsten entscheiden:

1) Flemmig – Novotný – Patzold – Gühlke – Ronkanen
2) Hrubý – Hoppe – Kanta – Talikka – Koivistoinen/Käseberg
3) Weidemann – Linke/Schreiber – Osterland – Kretzschmar – Kindler

So einen Haufen Kerle sind unsere armen Tore sonst maximal vom Gegner gewöhnt.

Abtastphase – Fehlanzeige. Bereits im ersten Einsatz präsentierte sich Linie 3 in guter Form und ging durch Thomas Osterland in Führung (2.). Gern lädt unser Team aber den Gegner nach eigenem Erfolg zum unmittelbaren Gegenschlag ein und so durfte bereits 5 Sekunden später Chemnitz den Ausgleich durch Scholz bejubeln. Dann folgte der zweite Einsatz unserer dritten Linie und dieses Mal sieht Osterland den besser postierten Felix Linke, der die Führung umgehend zurückholt (3.). Das Chemnitzer 2-1-2 System bot immer wieder Lücken an und unsere Männer fanden wieder Mittel und Lösungen diese auch zu nutzen. Den dritten eigenen Treffer markiert dann erneut die hellwache Linie 3 in Person von Eric Kindler, Herr Osterland assistierte (8.). Die eigene Dominanz führte anschließend zu zwei weiteren Treffern im ersten Spielabschnitt. Jussi Talikka (12.) und Max Patzold (16.) netzten zur 5:1 Pausenführung ein.

Federgewicht! Und zwar für immer! Marco Gühlke

Persson sah sich gezwungen diesen kleinen Höhenflug zu dämpfen und seine Truppe daran zu erinnern seriös und nicht mit 5 Mann im gegnerischen Slot anzugreifen. Die Gefahr auf diese Weise in unnötige Konter zu laufen, musste auf Grund der schlechten Erfahrungen der letzten Matches abgewunden werden. Man merkte dem Team im zweiten Drittel an, dass es diesen Hinweis zu beherzigen wusste, hohes Fore- und konsequentes Backchecking hinderten die sprintstarken Jungfighters an einem geordneten Spielaufbau und deren Gegenstößen. In Unterzahl spielend, erzwingt Osterland dann die Vorentscheidung und stellt auf 6:1 in der 29. Spielminute. Erneut assistiert von Henrik Koivistoinen bringt Talikka den Ball ebenfalls zum zweiten Mal im Netz (31.). Den Schlusspunkt unter Periode 2 setzt dann unser Federgewicht Marco Gühlke (40.) auf Vorlage von Atte Ronkanen zum beruhigenden 8:1 Pausenstand.

Angeführt von Ersatzkapitän Weidemann hieß es im letzten Drittel weiter Selbstvertrauen zu sammeln und Goalie Patrick Schmidt schwere Arbeit möglichst vom Hals zu halten. Den jungen Chemnitzern gegenüber zeigten die MFBC Youngster Linke, Schreiber, Käseberg, Kretzschmar und Hoppe, dass sie sich ihre Einsatzzeiten auch bei voller Kapelle verdienen und arbeiteten stark gegen und mit dem Ball. Nach Handspiel Novotnýs korrigiert Manninen dann kurz nach Wiederanpfiff (42.), ehe Thomas Osterland mit seinem dritten Treffer aufhorchen lässt (43.). Derweil versuchten die Gäste das Tempo noch einmal zu verschärfen und erarbeiteten sich einige Abschlüsse aus zentralen Positionen, die Patrick Schmidt allesamt zu vereiteln wusste. Koivistoinen (46.), Novotný (51.), Kanta (53.) und Flemmig (54.) schrauben den Score in den Schlussminuten noch auf 13 eigene Treffer. Teemu Manninen darf aber auch noch einmal (57.) und verlädt Patrick Schmidt zu Endstand von 13:3. Der Blick in zufriedene, freudig erregte Spielergesichter nach Abpfiff lies dann auch das Publikum wieder strahlen. Dieses Gefühl muss nun für die kommenden Aufgaben konserviert und ausgekostet werden.

Auch wenn die Floor Fighters in ihrer derzeitigen Zusammenstellung sicher nicht zu Play-Off Kandidaten zählen, sei Ihnen der Klassenerhalt gewünscht, die gute Jugendarbeit wird dort Früchte tragen – jetzt und heute aber feiert der MFBC einen ganz wichtigen Sieg und sammelt dank wiedergewonnenem Zusammenhalt in allen drei Line-Ups wichtiges Selbstvertrauen und Kraft für die kommenden Aufgaben.

Best Player: Hannes Langenstraß & Thomas Osterland

Der an diesem Tag absolut zu Recht als The Friendly Swede – Best Player gekorene Thomas Osterland (3T/2A) fasst das Match wie folgt zusammen: „Ich denke man hat gemerkt, dass das Team wieder näher zusammengerückt ist und jeder für jeden gekämpft hat. Diese Mentalität hat in den letzten Spielen gefehlt oder wurde nur phasenweise umgesetzt. Diese wiedergewonnene Einstellung heißt es jetzt in die Endphase der Hauptrunde mitzunehmen, um in den Playoffs mithalten und vielleicht auch überraschen zu können.“ Bei Chemnitz verdiente sich die Best-Player Auszeichnung Hannes Langenstraß.

Weil sowohl Hamburg (4:5 vs. Lilienthal) und Kaufering (6:14 vs. Schriesheim) am Spieltag keine Punkte einfuhren, reicht nun ein Sieg aus den kommenden Partien gegen Wernigerode und Aufsteiger Bremen aus, um den 5. Tabellenplatz zu sichern und somit in die Playoffs einzuziehen.

Spielbericht: https://fvd.saisonmanager.de/index.php?seite=table&table=4ed2d70bddc2a2308ed4ee7907291869
Highlightvideo: Aufgrund von Urlaub wird das Video etwas verspätet online gehen. Wir bitten um Geduld.

Hinweis nächste Bundesligaspiele:

Red Devils Wernigerode vs. MFBC Leipzig (A)
Samstag, 18.03.2017 – 18.00 Uhr – Stadtfeldhalle, Wernigerode

MFBC Leipzig vs. Eiche Horn Bremen (H)
Sonntag, 26.03.2017 – 16.00 Uhr – Kleine Arena, Leipzig

pd

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