Als Kollektiv in Hamburg gesiegt

Unter ziemlich hohem Erfolgsdruck reiste unser Team am Reformationstag in die Hansestadt. Nach dem Torfeuerwerk gegen den USV Halle am vorangegangenen Spieltag – konnte auch in der Folgewoche mit großem – fast vollständigen – Kader trainert werden und weiter an den richtigen Stellschrauben gedreht werden. Der klare 9:3 (4:1, 3:2, 2:0) Erfolg gegen konterstarke und eingespielte PiranHHas lässt erkennen, dass sich nach dem anfänglichen Auf und Ab immer mehr ein System im Spiel unserer Mannschaft wiedererkennen lässt.

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Reihe 3 bei der Arbeit

Dass eine 4-stündige Anfahrt eher zu den unangenehmen Auswärtsspielen für unsere ansonsten bundesliga-geografisch privilegierten Herren gehört, war in der Vergangenheit häufig an der dünn besetzten Spielerdecke bei Auftritten in der Sporthalle Hoheluft absehbar. Diese Saison scheint da anders zu sein, ein 19-Mann-Kader wollte dabei mithelfen die wichtigen drei Punkte aufs heimische Konto zu laden. Dementsprechend konnte Coach Mattias Persson – Felix Friedrich fehlte an diesem Tag aus privaten Gründen – auf komplette 3 Linien bauen. Den Verteidigergespannen Dietel/Naumann, Harnisch/Luderer und Flemmig/Patzold impfte der Coach allergrößte Wachsamkeit bei gegnerischen Konterattacken ein. Gemeinsam mit den Angreifertrios Kanta/Talikka/Hrubý, Faber/Ronkanen/Koivistoinen und Ecke/Böthgen/Schönnagel sollte der Heimmannschaft ordentlich eingeheizt werden.

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Drin!

Trotz müder Beine fanden die 15 eingesetzten Spieler sowie Patrick Schmidt im Tor schnell zu dem eigenen Spiel und beherrschte bisweilen die Partie. Das frühe Hamburger Gegentor (3.) durch einen verdeckten Fernschuss von Durasi streifte man ziemlich zügig ab und antwortete durch konsequentes Festhalten an der eigenen Strategie und einem sehenswerten Volleytor durch Talikka (5.) Hamburg, gewarnt durch die Toreflut unseres Flügelstürmers Koivistoinen aus der Vorwoche, hatte sich scheinbar vorgenommen, die Anspiele durch Atte Ronkanen dauerhaft zu unterbinden. Das gelang den Hanseaten in beeindruckender Manier, führte aber dazu, dass die Linie um Center Kanta einfacher Mittel fand um zum Torabschluss zu gelangen. So war es in er 11. Minute erneute Talikka, der auf Zuspiel von Hrubý zur Führung einnetzte. Diese Führung galt es mit willenstarker Körpersprache und schnörkellosem Spiel nicht mehr aus der eigenen Hand zu geben. Mit einem verwandelten  Strafstoß durch Koivistoinen (11.) und einem Fernschuss durch Verteidiger Dietel (13.) gelang dies in beachtlicher Manier.

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Sicherer Rückhalt: Patrick Schmidt

Trotz der Tatsache, dass Hamburg im Spielverlauf zu deutlich mehr Abschlüssen kam, konnte positiv festgehalten werden, dass es unserem Team gelang die meisten Versuche in die ungefährlichen Zonen des Spielfeldes zu verlagern, sodass Torhüter Patrick Schmidt – ebenfalls mit einer Glanzleistung – häufig leichte Beute zu fassen bekam. Die Hausherren blieben durch präzise und schnörkellos gespielte 3-vs.2 Situationen durch ihr schnelles Umschaltspiel stets gefährlich.

Als im zweiten Drittel Durasi wegen Stoßens für zwei Minuten die Strafbank hütete konnte Talikka seinen Hattrick perfekt machen (31.). Dass aber auch Hamburg in Überzahl eingespielte Kombinationen liefern kann, bewies Leander Stüble während Wenzel Flemmig (33.) seine Strafe in der Kühlbox verbüßte. Den Doppelschlag des ETV machte in Minute 34 Albrecht perfekt, sodass es kurz nach einer Aufholjagd aussah. Spielstand nur noch 5:3 aus Leipziger Sicht. Persson schärfte seinen Männern nochmals höchste Disziplin ein und bewirkte damit, dass der MFBC sein erstes „Zweites Drittel“ der Saison doch noch für sich entscheiden konnte. Kanta (36.) und Koivistoinen (39.) schlossen überlegt zur 7:3 Pausenführung ab.

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Traf dreimal: Jussi Talikka (8)

Der Ablauf des letzten Spielabschnittes ist schnell erzählt. Gühlke lief sich anstelle von Kapitän Böthgen die Füße wund, die Emotionen köchelten fortan etwas höher und die Anzahl hart geführter Zweikämpfe nahm sukzessive zu. Gut nur, dass deutlich mehr Coolness auf unserer Seite zu verzeichnen war. Die wichtigen Zweikämpfe gewannen fast ausnahmslos unsere Spieler, die Anzahl geblockter Schüsse schnellte in die Höhe, doch Tore fielen keine weiter. Erst als eineinhalb Minuten vor Schluss, Christian Faber beim Vereiteln einer Hamburger Großchance vom Feld gestellt wird und Lukas Hrubý beim Konterlauf ebenfalls zweifelhaft vom Platz gestellt wird, spielt sich ein Kuriosum ab. Hamburg ersetzt den Torwart mit einem 6. Feldspieler.

Vor Patrick Schmidt stehen dann drei Leipziger ganzen sechs Hamburgern gegenüber. Eine Situation die man in Hamburg und auch sicherlich sonst wo auf dem Floorballplaneten eher nie trainiert. Dass aber mit Kanta (60.) und Patzold (60.) gleich zwei Leipziger Treffer dabei herausspringen, kann man gar nicht so recht glauben.

Die drei Punkte fahren also mit in die Messestadt und bleiben hier. Alle (lizensierten) Spieler lieferten eine überzeugende Leistung ab. Auch die dritte Reihe zeigte, dass sie die aufgetragenen Aufgaben konsequent zu erfüllen weiß, ein eigener Torerfolg wäre ihr zu wünschen gewesen. Dass Linie 2 und 3 gänzlich ohne Gegentor blieben, ist ebenso erfreulich wie der spürbar wachsende Teamzusammenhalt in Musketiermanier – „Einer für alle, alle für einen“. Nun gilt es in der 3 wöchigen Bundesligapause bis zum Auwärtsspiel beim amtierenden Meister und souveränen Tabellenführer aus Weißenfels weiter zu arbeiten, Hausaufgaben gibt es genügend, der Trend zeigt nach oben. Mit 9 Punkten stehen wir aktuell auf dem vierten Tabellenrang.

pd

Fotos: ETV Piranhhas Hamburg

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